Eva Mirasols einzigartiger Schreibstil ist das, was dieses Buch ausmacht. Der episodenhaft geschilderte, wahnwitzige Alltag in einer Berliner Klinik lebt von seinen Figuren, die zwar durchaus archetypische Züge haben, am Ende des Tages aber durch und durch menschlich sind. Die Perspektive einer Ärztin, die zeitüber ganz schön überfordert scheint ist augenöffnend und ehrlich, etwas das man so direkt nicht oft liest. Eva Mirasol hat einen unfassbar klugen, präzisen Schreibstil der von ihrer guten Beobachtungsgabe und nüchternem Humor lebt. Ihre Erfahrung als Kolumnistin ist hier unverkennbar, weshalb die Geschichte auch mehr wie eine Aneinanderreihung von Erlebnissen wirkt. Der einzige übergeordnete Plot, die Liebesgeschichte war in meinen Augen nicht unbedingt bereichernd und eher ein Mittel zum Zweck. Dementsprechend hat auch das Ende ein wenig darunter gelitten. Alles in allem aber eine super kurzweilige Leseerfahrung die einem Außenstehenden spannende Einblicke in den Alltag einer Medizinerin gibt.