Rezension zu "Staying Alive"
Das Buch hat mich schon auf den ersten Blick neugierig gemacht – vor allem durch sein auffälliges Cover im Pop-Art-Stil, das sofort ins Auge sticht und perfekt zur humorvollen Tonalität des Inhalts passt.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht, flüssig und punktet mit einer guten Portion (Selbst-)Ironie und Witz. Man merkt schnell, dass sie nicht nur medizinisches Fachwissen hat, sondern auch ein echtes Gespür dafür, wie man Geschichten unterhaltsam erzählt. Die kurzen Kapitel sorgen zusätzlich für einen flotten Lesefluss – man fliegt regelrecht durch das Buch.
Als jemand, der selbst im Krankenhaus arbeitet, kann ich bestätigen: So überspitzt manche Anekdote auch klingen mag – sie ist absolut realitätsnah. Die teils absurden Situationen, wie Patienten mit harmlosen Mückenstichen in der Notaufnahme, wirken nur für Außenstehende unglaubwürdig. Für medizinisches Personal ist das leider Alltag – was die Geschichten umso authentischer macht.
Besonders gelungen finde ich die verständlichen Erklärungen medizinischer Begriffe und Krankheitsbilder. Die Autorin schafft es, komplexe Inhalte auf eine einfache, humorvolle Art zu vermitteln, ohne dabei belehrend zu wirken. Man lacht nicht nur, man nimmt auch wirklich etwas mit.
Was mir außerdem imponiert hat, ist, wie menschlich und nahbar die Autorin – und damit auch der Beruf der Ärztin – in diesem Buch rüberkommt. Durch ihre humorvolle und ehrliche Erzählweise bricht sie mit dem Bild der unnahbaren Halbgötter in Weiß und zeigt stattdessen, dass auch Ärzte nur Menschen sind.
Insgesamt ist 'Staying Alive – Kein Arztroman' eine kluge, witzige und sehr charmante Lektüre – ideal für alle, die im medizinischen Bereich arbeiten oder einfach Lust auf ehrliche Geschichten aus dem Klinikalltag haben, ohne dass es zu ernst wird. Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt weiter – nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Verstehen.