Eine Akademie-Geschichte ohne Akademie

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missy_mausy Avatar

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2,5/5 - In Stealing Infinity begleitet man Natasha. Sie ist in ihrem Leben komplett abgestürzt und macht sich nichts mehr aus Noten oder der Meinung anderer. Als ihr aus heiterem Himmel ein Raum angehangen und sie von der Schule geschmissen wird, bleibt ihr nichts anderes als an der mysteriösen Gray Wolf Academy ein neues Leben zu beginnen.

So weit, so gut! Das klingt doch erstmal ganz spannend. Das gepaart mit einem Cover das echt ein Eyecatcher ist, klingt nach einem definitiv lesenswerten Buch.

Auch der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen sodass man nur durch die Seiten geflogen ist. Ein bisschen irritiert haben mich nur die wirklich sehr kurzen Kapitel, sodass teilweise Gespräche in mehrere Teile geteilt wurden.

Auch der Prolog hat mich total überzeugt. Er ist mysteriös und spannend und lässt einen direkt rätseln. Er hat einfach Lust auf mehr gemacht.

Danach begann für mich die Abwärtsspirale. Leider war der Prolog für mich die spannendste Stelle im Buch. Einen Spannendungsbogen war für mich leider nicht vorhanden und die Handlung selbst sehr vorhersehbar. Ich wurde immer unzufriedener, wobei das auch einfach auf enttäuschte Hoffnungen zurückgeführt werden könnte. Ich hatte mir eine Geschichte mit Dark Academia-Vibes versprochen. Tatsache ist allerdings, dass das Akademie-Leben einfach nicht beleuchtet wurde. Man hat nicht eine Unterrichtsstunde und keinen Alltag kennengelernt. Dafür wurde allerdings davon erzähl, dass er stattgefunden hat. Dabei war ein Teil der Fächer so außergewöhnlich, dass ich gerne mehr davon erfahren hätte.

Natasha als Protagonistin fand ich in Ordnung, jedoch mochte ich ihre Entwicklung nicht so wirklich. Zu beginn war sie noch ein wild um sich schlagendes Mädchen, dass einfach aus Prinzip zu allem Nein gesagt hat. Doch kaum auf der Academy angekommen, schein es als würde sie sich von dem ganzen Luxus kaufen lassen und auf einmal nichts mehr hinterfragen. Auf der anderen Seite fand ich sie oft einfach zu allwissend. Ihre Gedankengänge wie sie auf eine Lösung gekommen ist, konnte ich oft nie nachvollziehen. Hier könnte es aber auch einfach daran liegen, dass ich nicht tief genug im Tarot- oder Numerologie-Thema drin bin. Allerdings sollte ein Buch keine Vorkenntnisse benötigen.
Braxon, der Loveinterest, war mein kleiner Liebling in dem Buch. Dabei weiß man leider absolut gar nichts über ihn. Vermutlich hat er eine schwere Vergangenheit und unglaublich viel Dreck am Stecken. Jedoch ist er der einzige Charakter in diesem Buch dem ich Sorge oder Menschlichkeit zuschreiben würde.
So gerne ich Braxon aber auch mag, die Lovestory habe ich ihnen nicht abgekauft. Von einem Moment auf den anderen war sie einfach da und ich konnte nicht benennen worauf sie überhaupt begründet ist. Wirklich ausgearbeitet war sie nicht. Hier waren leider nur die typischen Teenie-Klischees vorhanden: Unsterbliche Liebe auf den ersten Blick und an den Haaren herbeigezogene Dramen.

Das Buch klingt zwar super spannend und hatte einen starken Anfang, jedoch war es für mich leider eine kleine Enttäuschung. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es jüngeren Lesern gefallen könnte die einfach mal ein paar Stunden abtauchen und sich von Teenie-Dramen berieseln lassen möchten.