Faszinierend!

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anni.spirit Avatar

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„Stealing Infinity“ ist ein faszinierender Fantasyroman, der von einer taffen und schlagfertigen Protagonistin handelt, die mit einer völlig neuen Welt konfrontiert wird und vor die Entscheidung gestellt wird, wem sie vertrauen kann und wem nicht.

Handlung: Als Natasha von der beliebten Elodie in einen merkwürdigen Club geschleift wird, verändert sich ihre Welt dramatisch. Nicht nur wird sie von der Schule geworfen, sondern bekommt das Angebot auf die Gray Wolf Akademie zu wechseln. Dort scheint es nicht mit rechten dingen zuzugehen. Natasha ist gezwungen ihr ganzes Leben hinter sich zu lassen und ein neues zu beginnen, umgeben von Luxus und Mysterien. Dabei spielt die Zeit eine wichtige Rolle. Doch was verbergen ihre Mitschüler vor ihr und kann sie dem attraktiven Jungen Braxton Vertrauen? Schon bald muss Natasha feststellen, dass der Leiter der Schule Arthur Blackstone ganz besondere Anforderungen an sie hat.

Meinung: Ich bin bei den ersten Kapiteln skeptisch in die Handlung gestartet, konnte mich aber bis zum Ende schließlich völlig vom Buch mitreißen lassen und habe es in einem Rutsch durchgelesen.

Ich war bei dem schönen Cover direkt verzaubert und es passt perfekt zur Handlung. Des Weiteren ist auch die Innengestaltung detailgetreu. Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin fliegt man nur so über die Seiten und die Worte werden fließend miteinander verknüpft. Alyson Noel ist begabt Natashas Gefühle zum Ausdruck zu bringen und ich habe mich ihr das ganze Buch über so nah gefühlt und konnte sie verstehen.

Natascha ist schlagfertig und schaut immer nach vorne. Während ihrer Zeit an der Academy muss sie sich immer wieder neu beweisen und ich habe ihren Ehrgeiz bewundert. Ich konnte ihre Gefühle gut nachvollziehen. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und in der Handlung kommt schließlich in Bruchstücken ihre besondere Gabe zum Vorschein. Zwar will sie sich an der Akademie beweisen, ist jedoch unsicher, ob sie den Menschen dort trauen kann. Dieser Prozess war spannend zu verfolgen und es war realistisch wie die Autorin ihre Ängste und Trauer bezüglich ihrer Vergangenheit immer wieder hervorholt. Das machte sie für mich noch authentischer, weil sie nicht einfach so ihr altes Leben hinter sich lassen kann.

Die Gray Wolf Akademie ist eine Welt voller Reichtum und Luxus. Vom eigenen Nachtclub bis hin zu prunkvollen Sälen hat die Gray Wolf Akademie alles zu bieten. Nur nicht die Freiheit. Natascha ist hin und her gerissen einen Platz in ihrem neuen Zuhause einzunehmen und kein Außenseiter zu sein und andererseits sich selbst treu zu bleiben und nicht an einer Gesellschaft teilzunehmen die blind einem Mann folgen und gehorchen. Die düstere und mystische Stimmung unterstreicht das „Dark Academia“ Genre und man fragt sich was die Akademie noch verbirgt. Bezüglich der Schule hat mich gestört hat, dass die Autorin keinerlei Unterricht oder Schulalltag in dem Buch mit eingebunden hat, was gerade das Spannende gewesen wäre.

Alyson Noel hat eine unermüdliche Fantasie und mir sind im Buch einige Elemente begegnet, die neu für mich waren. Unter anderem zitieren die Protagonisten immer wieder Dichter, Denker und Künstler. Es werden Gemälde oder Kunstwerke genannt, die eine große Bedeutung haben, was sowohl interessant im Buch war als auch manchmal verwirrend. Des Weiteren wird Zeitreisen als Wissenschaft dargestellt und nicht als Magie. Alchemie, Astronomie und Tarot nehmen ebenso eine wichtige Rolle ein. Es war manchmal eine Herausforderung die vielen Begriffe und Bedeutung der Tarot Karten oder Gemälde zu verstehen und die jeweiligen Verbindungen zu sehen.

Mir haben die Dialoge und Schlagabtausch zwischen Natasha und den anderen Protagonisten gefallen. Man spürt die wandelnde Atmosphäre bei den Dialogen mit den verschiedenen Charakteren sofort und dadurch hatte man viel Abwechslung. Ich habe sowohl gespannt die Gespräche zwischen Natasha und Arthur Blackstone verfolgt als auch die Konflikte zwischen ihr und Elodie, oder das Knistern zwischen ihr und Braxton gespürt.

Insgesamt fand ich das Buch unterhaltsam und packend. Das Buch hätte mehr Potenzial gehabt, wenn die Autorin sich mehr auf den Unterricht konzentriert hätte. Dort hätte man mehr Raum für Konflikte schaffen können, vor allem zwischen Natasha und den anderen Schülern. Der Leistungsdruck wäre des Weiteren noch mehr zum Vorschein gekommen und dafür hätte man auch einige Szenen mit den Outfits und dem Abendessen weglassen können, die immer sehr ausführlich beschreiben wurden, obwohl dieser dauernden Erwähnung von Designer Klamotten total unrelevant ist für das Buch. Oft war nicht so viel Abwechslung an Schauplätzen dabei. Mehr Unterricht Szenen und mehr Aufklärung bezüglich des Zeitreisen wäre nötig gewesen, um das Buch für mich perfekt zu machen.

Fazit: Insgesamt ein packender Fantasyroman voller Fantasien und Mysterien! Die Gray Wolf Academy hat noch einige Geheimnisse offen, hinter die ich kommen möchte. Ich hoffe, dass der zweite Teil womöglich die paar Kritikpunkte die ich bei „Stealing Infinity“ hatte wieder wettmacht.