Nachdem es in die Gänge kommt, absolut rasant

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buchstabengeflüster Avatar

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Natasha kümmert sich seit Jahren um ihre Mutter, verdient das Geld und vernachlässigt die Schule. Eine neue Mitschülerin nimmt sie in einen exklusiven, schrägen und leicht unheimlichen Club mit, nach dessen Besuch nichts mehr normal ist. Daraufhin erhält sie das Angebot an der Gray Wolf Schule aufgenommen zu werden, fühlt sich überrumpelt und nimmt an. Direkt zu Beginn lernt sie den gutaussehenden Braxton kennen, während sie versucht mit all den Merkwürdigkeiten umzugehen.

Die Geschichte ist anfangs sehr interessant, denn man fragt sich, was genau hinter dieser Schule steckt und warum Natasha aufgenommen wird. Dass sie anfangs mit Ablehnung reagiert, finde ich völlig verständlich, genervt hat mich hingegen das Verhalten der anderen. Braxton, ein ehemaliger Absolvent, und die anderen Mitschüler/innen fordern bestimmtes Wissen, Verhalten und vor allem Anpassung von ihr, was sich ständig in Gesprächen wiederholt. Außerdem wollten alle, dass Natasha einfach alles hinnimmt und sich anpasst, was eigentlich völlig unmöglich ist, weil sie (und wir Leser/innen) noch nicht einmal wussten, was da auf der geheimen Schule geschieht und Natasha quasi gezwungen war, dorthin zu gehen. Mit der Zeit wurde es aber besser, man hat mehr erfahren und die gesamte Thematik wurde spannender. Vor allem zum Ende hin geschieht viel mehr und spannendes, das mich total gefesselt hat, und ich gerne jetzt sofort den nächsten Band in Händen halten würde.

Einige Themen sind hier angerissen, die sich scharf am Abgrund bewegen. Zunächst spielt Geld und zur Schau gestellter Reichtum eine große Rolle, aber im weiteren Verlauf klärt sich, warum der reiche Gönner der Schule so viel Luxus bietet und beispielsweise eine gehobene Kleiderordnung zum Abendessen fordert. Trotzdem hat es einen gewissen Beigeschmack, dass die Beziehung von Natasha zu ihrer Mutter durch Geld definiert wird, was mir für sie total leid tut. Flirten und sexuelle Reize werden später auch oft erwähnt, wobei das Wörtchen Sex (ups, ich habs benutzt) seltsam umschrieben wird. Ist heutzutage wohl ein Ding bei Jugendlichen? Dass eine Schülerin damit prahlt sich einem Mann hingegeben zu haben, von dem sie etwas haben wollte, passt zu deren Charakter und es gibt nur eine heiklere Situation. Nochmal Kurve gekriegt. Aber muss denn der Loveinterest Braxton echt wieder so ein Adonis sein? Er hat zwar eine schiefe Nase, aber dieser Makel macht die Perfektion meiner Meinung nach erst komplett. Und auch die Liebe auf den ersten Blick zwischen Natasha und Braxton ist mir zu heftig, verläuft aber später langsamer, was mir mehr zugesagt hat. Ein paar Kleinigkeiten, die mich gestört, aber glücklicherweise keine zu große Rolle im Geschehen gespielt haben.


Fazit:
„Stealing Infinity“ ist ein toller erster Band über eine geheimnisvolle Schule und ein interessantes Thema. Leider wiederholt sich das Geschehen anfangs und verlangt zu viel von der Protagonistin, wird im weiteren Verlauf aber sehr viel spannender und ich lechze nun nach Band 2!
4,5 Sterne