Nicht ganz überzeugt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
designatedguys Avatar

Von

Natasha ist eine totale Außenseiterin in ihrer Schule – abgesehen von Elodie, die ziemlich populär ist, und ihrem besten Freund hat sie niemanden. Seit Monaten geht es in ihrem Leben nur mehr bergab. Eines Tages überredet Elodie sie, die Schule zu schwänzen und stattdessen in einen Club zu gehen. Dieser ist ziemlich mysteriös — und sie sieht einen Grabstein mit ihrem Namen drauf! Als sie am nächsten Tag aufwacht, ist nichts, wie es einmal war. In den letzten acht Stunden, an die sie sich nicht erinnern kann, soll sie Straftaten begangen haben – gestohlen. Sie wird von der Schule geschmissen und erhält überraschend das Angebot, an die Gray Wolf Academy zu gehen. Eine elitäre, wenn auch sehr geheimnisvolle Schule. Sie willigt ein — unwissend, wie vielen Geheimnissen sie gegenüber steht …

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich enorm gefreut. Sowohl die Aufmachung, als auch der Klappentext haben mich sehr angesprochen. Dabek war der Prolog so spannend, dass ich wusste – ich muss dieses Buch lesen!
Allerdings hat es sich dann nicht wirklich als das Highlight herausgestellt, das ich erwartet habe, was mir wirklich sehr leidtat. Die Kapitel sind sehr kurz, manchmal nur drei Seiten lang, und im äußerlichen Stil von Tracy Wolfs Reihe gehalten. Der Schreibstil war relativ schnörkellos, sodass ich ganz gut vorankam. Doch die ersten fünfzig Seiten nach dem Prolog waren für mich einfach so konfus geschrieben, dass ich mich teilweise gefragt habe: Was geht hier bitte ab?

Erst schwänzt sie die Schule, dann geht sie in einen Club, der tagsüber offen hat? Ich meine - hinterfragt die Protagonistin überhaupt irgendwas? Die ganze Szene im Club empfand ich beim Lesen als merkwürdig und verwirrend. Zu Natasha und Braxton, den beiden Protagonisten, konnte ich keine Beinung aufbauen. Etwa ab der Hälfte habe ich innerlich dann auch aufgegeben und das Buch der Vollständigkeit halber - und weil ich natürlich wissen wollte, was denn nun eugentlich Sache war - fertig gelesen. Bis Seite 250 gab es vielleicht ein oder zwei wirklich dynamische, spannende Szenen.
Alles andere war leider einfach langweilig und langatmig. Das hat sich wirklich frustrierend angefühlt, weil ich mich so auf das Buch gefreut habe! Aber der Handlungsaufbau war leider wirklich sehr unspektakulär, die Handlung relativ nichtssagend und die Charaktere auch nicht unbedingt tiefgründig. Die Idee an sich mit dem Zeitreisen und den Kunstschätzen fand ich wirklich cool, wobei es bis über die Hälfte des Buchs dauert, bis man dazu mehr Informationen bekommt! Zudem gab es hier ein paar Ungereimtheiten, wie @sophiesyndrom und ich schon erörtert haben: Wie schafft man es, teils sehr große Artefakte unbemerkt auszutauschen oder gar mitzunehmen?

Dass die Handlung am Ende noch einmal an Fahrt gewann, ist der Grund, wieso ich 3 ~ vergebe. Aber leider kann das für mich die 450 Seiten davor, die man drastisch hätte kürzen können, auch nicht wettmachen. Übrigens fand ich die ganze Gray Wolf Academy sehr merkwürdig: Ich hatte durchwegs das Gefühl, dass auf der Schule so 10 Leute sind. Das ist für mich wieder so ein Punkt, den ich sehr komisch fand.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich »Stealing Infinity« leider enttäuscht hat. Die Handlung hielt nicht das Spannungsniveau, das der Prolog versprach, und die Charaktere waren für mich nicht dreisimensional genug. Ich vergebe 3/5 . Über das wunderschöne Bloggerpaket von dtv habe ich mich sehr gefreut! Ich hatte das Buch wirklich gern mehr genossen & gelieb, aber irgendwie waren wir wohl nicht ganz die Richtigen für einander.