Zeitreisen und geheimnisvolle Gaben: Ein fesselnder Auftakt mit kleinen Schwächen

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tofusteak Avatar

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Der Anfang ist äußerst packend, dann kam leider eine Länge, die sich zur Buchmitte aber gelegt hat, ehe es sehr interessant und auch spannend wurde.

Natasha hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen und eine tolle Entwicklung durchgemacht. Anfangs noch sehr passiv und resigniert ergreift sie im Verlauf immer mehr Eigeninitiative, entwickelt Engagement und beginnt, für sich zu kämpfen. Die Frage, was es mit ihrer Gabe und ihrem Vater auf sich hat, ist dabei nur eines der Dinge, die die Spannung aufrechterhalten. Auch die Tatsache, dass man nicht weiß, wem sie nun trauen kann und wem nicht, fand ich toll. Es macht so viel Spaß, mitzuraten.

Braxton ging mir stellenweise etwas auf die Nerven. Sein ständiges „Geht’s dir gut / Alles in Ordnung?” zu Natasha nach einfach JEDER Szene fand ich anstrengend, in der zweiten Buchhälfte hat sich jedoch auch das gelegt.

Besonders faszinierend fand ich das Element der Zeitreisen, das der Geschichte zusätzliche Spannung und Einzigartigkeit verleiht. Der Autorin ist es gelungen, die Atmosphäre der Vergangenheit so lebendig zu gestalten, dass man das Gefühl bekommt, man sei tatsächlich dort.

Ein kleiner Kritikpunkt war für mich noch das Ende. Hier hätte ich mir einen größeren Knall oder einen packenden Cliffhanger gewünscht, um die Vorfreude auf den nächsten Band zu steigern.

Fazit: Dieses Jugendbuch (ab 14) empfehle ich Zeitreise-Fans, die gern mitfiebern und miträtseln und nichts gegen einen etwas „einfühlsameren” Love Interest haben. Das Buch ist spicefrei, enthält allerdings eine Szene mit sexualisierter Gewalt. Beides sollte man wissen und dann abwägen, ob das dem eigenen Lesegeschmack entspricht bzw. ob man Letzteres „abkann”. Für mich war es trotz einiger kleiner Schwächen ein gelungener Auftakt und ich freue mich auf den zweiten Teil.