Plauderkrimi

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adel69 Avatar

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Gerade habe ich folgendes Buch zu Ende gelesen:

==Steif und Kantig==

der deutschen Autorin

==Gisela Garnschröder==

Das Buch ist als e-Book erhältlich.

Wie ich das Buch fand, zeigt der folgende Bericht.


==Die Handlung==

Die Schwestern Isabella Steif und Charlotte Kantig sind Nachbarinnen. Sie leben in einem Doppelhaus - jede von ihnen in einer Doppelhaushälfte. Das Doppelhaus befindet sich in einer ruhigen Wohngegend im Städtchen Oberherzholz in der Nähe von Bückeburg.

Beide Schwestern sind verwitwet. Isabelle ist 62 Jahre alt, Charlotte 59 Jahre. Charlotte hat einen Sohn, namens Thomas, der sich in Tübingen auf seine Doktorarbeit vorbereitet. An einem Wochenende stellt er seiner Mutter seine Partnerin Marita vor.

Isabella und Charlotte waren einst Lehrerinnen. Deswegen nehmen sie auch an einem Fremdenführerkurs teil.

All das klingt nach Dorfidylle - gäbe es nicht eine Leiche, die in Charlottes Garten liegt und auf einmal verschwunden ist. Isabella hat die Leiche gesehen - genauso hat sie wenig später eine Plastikplane mit "etwas" darin in einem Maisfeld entdeckt, die auch wenig später verschwunden ist.

Leidet Isabella an Halluzinationen? Auf einmal geschehen merkwürdige Ereignisse. Auf dem Gelände des Biohofes Eschter wird eine Männerleiche gefunden. Ertrunken sei der Mann in der Güllegrube. Ein Unfall sei das, konstatiert die Polizei - und legt den Fall zu den Akten.

Isabella und Charlotte sind allerdings anderer Meinung, zumal der verstorbene Mann aus München stammte, im Auftrag einer Firma unterwegs war und Isabella ihn noch bei einer Führung durch die Stadt gesehen hat. Die beiden Schwestern ermitteln auf eigene Faust, zumal Isabellas Freundin Vivian auf einmal verschwunden ist, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Außerdem taucht eine jüngere Frau auf, die Vivian verblüffend ähnlich sieht. Und kann es sein, dass auf Eschters Biohof Genmais angebaut wird?

Aber damit nicht genug. Auf einmal gibt es einen zweiten Toten...


==Meine Leseerfahrung/Meinung==

Was mich sofort an dem Buch interessierte, waren die beiden Schwestern Isabella und Charlotte - beide sind sehr eigenwillig, aber jede auf ihre Art liebenswert. Lächeln musste ich immer wieder, wenn ich las, wie sie sich stritten oder die eine die andere wegen irgendeiner Sache aufzog. So kommen im Leben der beiden Witwen "neue" Männer vor - und damit ziehen sich die beiden gegenseitig auf.

Mit diesen "Frotzeleien" beginnt das Buch, und sie tauchen im Roman immer wieder auf. Deswegen braucht man auch keine Einlesezeit - denn beide Charaktere werden sofort präsentiert, man ist als Leser/Leserin schon ab der ersten Romanseite mittendrin in ihrem Leben.

Die Handlung wird aus der Warte des auktorialen Erzählers in der Vergangenheit geschrieben - es gibt also keinen Ich-Erzähler.

Die Seiten lassen sich schnell lesen - dank der vielen Dialoge. Ich konnte mir die Handlung bildlich vorstellen - die beiden Schwestern und die Leute, mit denen sie verkehren. Das Leben in einer sehr kleinen Stadt - und auf einmal wird eine Leiche auf einem dort ansässigen Biohof gefunden.

Das Buch ist oft sehr detailliert geschrieben - mir meistens zu detailliert. Da wird in allen Einzelheiten beschrieben, wie sich Isabella und Charlotte über Charlottes neuen Farbkopierer unterhalten - der dann auch gleich getestet wird. Oder es wird genau beschrieben, dass man jetzt Kaffee kocht, und auch fast jede Pflanze in Vivians Garten. Mir ist das zuviel "Gelabere" (Geschwätz), und das nervt mich beim Lesen!

Kompliziert ist das Buch nicht geschrieben - einfache Sätze gibt es und kaum Fremdwörter.
Der Schluss ist nicht vorhersehbar. Das finde ich positiv. Man rätselt als Leser mit mit den beiden Schwestern Charlotte und Isabella und fragt sich lange: "Was geschah wirklich?"


==Fehler==

Ja, auch die gibt es in dem Buch. Zum Glück sind es nicht viele. So wird einmal "Isabell" statt "Isabella" geschrieben.
Und "i.V." am Ende eines Geschäftsbriefes oder Vertrages bedeutet nicht "in Vertretung" - wie viele fälschlicherweise meinen -, sondern "in Vollmacht". Ja, ich habe eine kaufmännische Ausbildung durchlaufen und da habe ich solche Dinge auch gelernt. Seitdem weiß ich das.
Die Autorin lässt die Tatsache, dass auf einem Schriftstück "i.V." steht, mit in den Roman einfließen. Eine gute Idee, allerdings wundert es mich schon, dass weder die Autorin, noch ihr Lektorat Bescheid wissen, was "i.V." genau heißt. Beim Lesen hat mich das gestört.


==Mein Fazit==

"Steif und Kantig" von Gisela Garnschröder ist ein Roman über eine Kleinstadtidylle, in der einige Morde passieren. Am Anfang hat mich das Buch sehr interessiert - und auch die Schwestern Isabella und Charlotte und ihr Umfeld fand ich ansprechend und amüsant.

Je weiter ich mit der Lektüre des Buches vorankam, desto mehr störte es mich, dass viele - für mich - unwichtige Nebenhandlungen so ausführlich beschrieben wurden.
Die Auflösung des Kriminalfalles und die Tatsache, dass diese nicht vorhersehbar ist, finde ich positiv.

Deswegen vergebe ich diesem Buch drei Sterne und empfehle die Lektüre weiter.

P.S: Rezensionen erscheinen auch noch unter meinem Usernamen "Sydneysider47" in der Verbraucherplattform Ciao.de sowie im Buchblog der "Verrückten Leseratten". Auch habe ich vor, bei Amazon.de eine Rezension zu posten - unter meinem Usernamen "Irina Melbourne" - und auf weiteren Webseiten meiner Wahl.