Tumult im Maisfeld

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aennie Avatar

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Steif und Kantig, Zwei Schwestern ermitteln ist ein flüssig zu lesender, heiterer Krimiroman. Keine anspruchsvolle Kost, auch kein blutrünstiger Thriller, der Fokus liegt eher auf den schön gezeichneten Protagonisten und deren Interaktion, nicht auf einem ausgeklügelten Plot. Das taugt als Sonntagnachmittag-Lektüre ganz fantastisch – zumal es im Buch ständig!!! Kaffee und Kuchen gibt. Ansonsten ist es sicherlich nicht das Highlight des persönlichen Lesejahres, finde ich aber wie gesagt gar nicht schlimm, mir hat es gefallen.
Die beiden pensionierten Lehrerinnen Isabella Steif und Charlotte Kantig geraten unversehens in merkwürdige Geschehnisse in ihrer ansonsten idyllischen ostwestfälischen Provinz. Das irgendetwas bestimmt nicht mit rechten Dingen zugeht, wenn erste eine vermeintliche Leiche im Garten und dann eine tatsächliche in der Güllegrube auftaucht, ist den beiden schnell klar. Und dann wird zwischen Frühstück, Stadtführung, Nachmittagskuchen und Einkauf auf dem Biohof munter drauf los geforscht und ein bißchen herumgeschnüffelt. Und schnell wird es noch seltsamer: plötzlich sind Genmais, eine verschollene Freundin, ein windiger Anwalt und der eben noch so charmant um Charlotte herum balzende Nachbar Ottokar Teil der „Privatermittlungen“, wenn doch schon die Polizei so gar nicht auf die beiden Damen hören will, einer muss doch was unternehmen! So plätschert es alles ein wenig vor sich hin wie ein laues Lüftchen auf dem Lande und dann geht es holterdipolter im letzten Kapitel zur Aufklärung, das war dann alles ein bißchen viel auf einmal und alles hängt mit allem und dann doch wieder nicht zusammen. Manchmal musste ich noch mal zwei-drei Seiten zurück lesen, gänzlich verwirrt war ich dann als einmal von Bruder Adalbert und dann wieder Bruder Albert die Rede war, die aber ein und derselbe zu sein scheinen, wohl ein kleiner Fehler, oder ich habe die Stelle verpasst, wo dies als Kurzform des Namens eingeführt wurde.
Fazit: Ich hatte Freude beim Lesen, mehr braucht es doch manchmal eigentlich gar nicht.