Falsches Spiel

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flotteranton Avatar

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Im dritten Buch von Judith Winter haben es die beiden Ermittlerinnen Emilia Capelli und Mai Zhou gleich mit zwei Fällen zu tun. Zum einen gibt es neue Hinweise bei einem älteren Verbrechen, bei dem eine vierköpfige Familie in ihrem Haus hingerichtet wurde. Der andere Fall enthält noch mehr Brisanz, weil nicht nur gegen das organisierte Verbrechen ermittelt wird sondern gleichzeitig im Kollegenkreis, da der Verdacht auf eine undichte Stelle besteht.

Beide Handlungsstränge sind von Beginn an sehr spannend aufgebaut und ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen.

In dem cold Case führt akribische Ermittlungsarbeit und Intuition die Beiden letztendlich zur Lösung des Falls.

Anders sieht es da im zweiten Fall aus. Allein dadurch, dass einer der Kollegen ein falsches Spiel treibt, wirft die Planung oft über den Haufen und erfordert schnelles Umdenken und Handeln. Der Autorin gelingt es sehr gut die zusätzliche emotionale Belastung der beteiligten Polizisten darzustellen. Die Ungewissheit wem man noch vertrauen oder auf wen man sich im Notfall verlassen kann, bringt die Ermittlerinnen an ihre Grenzen.

In der Vorgehensweise und den Handlungen werden sowohl die charakterlichen als auch die kulturellen Unterschiede der beiden Ermittlerinnen sehr gut dargestellt. Trotz dieser Unterschiede wächst das zwangsweise zusammen gestellte Duo langsam zusammen. Diese Entwicklung des gegenseitig wachenden Respekts und Vertrauens kann im Verlauf der bisherigen Fälle sehr gut beobachtet werden.

Ich habe bisher alle drei Bücher mit diesem Ermittlerduo gelesen. Gerade weil Em und Mai sich von den herkömmlichen Kommissaren unterscheiden, gibt das den Büchern einen zusätzlichen Reiz. Fallübergreifend ist die Entwicklung der Beziehung der Beiden untereinander sehr gut dargestellt und nachvollziehbar. Beide Charaktere bleiben in ihren Handlungen authentisch.