Hauptopfer

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Familie Svensson wird in den eigenen vier Wänden brutal ermordet. Der kleine Sohn kann zwar noch mit dem Polizeinotruf sprechen, doch für ihn, seine Schwester und seine Eltern kommt jede Hilfe zu spät – auch wenn die Polizeibeamten feststellen müssen, dass der Täter noch anwesend war, als sie das Haus erreichten. Acht Monate später sitzt Armin Bormann deshalb in Untersuchungshaft. Doch es kommen Zweifel an seiner Schuld auf.
Zur selben Zeit wird Thorsten Mohr, ein Beamter der Sonderermittlungsgruppe „Calibri“, beerdigt. Er ist bei einer missglückten Razzia ums Leben gekommen. Weitere Pannen deuten auf eine undichte Stelle in der Gruppe hin. Emilia Capelli und Mai Zhou, die in der Abteilung für Kapitaldelikte arbeiten und inzwischen besser miteinander auskommen, werden beauftragt, den Maulwurf zu enttarnen – keine leichte Aufgabe, da sie die Mitglieder der SEG teilweise gut kennen. Offiziell befassen sie sich mit der Ermordung der Familie Svensson…

Bei „Sterbegeld“ handelt es sich bereits um den dritten Band mit den Ermittlerinnen Em und Zhou. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, so dass er sich sicherlich isoliert lesen lässt. Da aber Anspielungen auf die Vorbücher gemacht werden und sich die Hauptfiguren entwickeln, ist es empfehlenswert, alle Bände zu kennen. Nachdem mich der erste Fall begeistert hatte, fand ich die Story des zweiten Bandes nicht ganz so gut. Doch „Sterbegeld“ konnte mich wieder völlig überzeugen. Von Anfang an hat mich der Krimi in seinen Bann gezogen, und ich konnte ihn nur schwer aus der Hand legen. Er liest sich flüssig, und ich bin schnell und leicht eingestiegen. Es war schön, den beiden Hauptfiguren, die von ihrer Art sehr unterschiedlich sind, wieder zu begegnen. Gut gefiel mir, dass auch in diesem Band das Privatleben von Em und Zhou eine Rolle spielt, aber nicht vom eigentlichen Geschehen ablenkt.

Von Beginn an wird Spannung aufgebaut, die bis zum Ende nicht nachlässt. Es beginnt mit der Ermordung der Familie - geschildert aus Sicht der Frau-, und als Leser verfolgt man nach einem Zeitsprung wie die Polizei beginnt, an der Schuld des Verdächtigen zu zweifeln und neu ermittelt. Erst nach und nach erfährt man, wer der Täter war und warum die Familie sterben musste. Genauso spannend ist die Frage, welches Mitglied der SEG die undichte Stelle ist und ob sie enttarnt werden kann. Alles war nachvollziehbar und logisch aufgebaut. Den Schluss fand ich allerdings fast ein bisschen kurz gehalten. Gut gefallen hat mir, dass auf allzu grausame Szenen voller Gewalt und Blut verzichtet wurde. Die Schilderung aus verschiedenen Sichtweisen hat dazu beigetragen, dass niemals Langeweile aufkam.

Das Cover des Buches ist ansprechend, auch wenn ich keine direkte Verbindung zum Inhalt feststellen kann. Es passt zu den Vorgängerbänden. Der Name der Autorin und der Titel sind in erhabenen Buchstaben aufgedruckt – wie bei so vielen Büchern momentan. Der Titel ist kurz und prägnant und hat einen direkten Bezug zum Inhalt. Der Text auf der Rückseite des Buches ist sehr kurz gehalten und macht neugierig, ohne zu viel zu verraten.

Mein Fazit lautet, dass es sich um einen spannenden und unterhaltsamen Thriller handelt, den man am liebsten an einem Stück lesen möchte. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Em und Zhou!