Judith Winter – Sterbegeld

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diana pegasus Avatar

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Judith Winter – Sterbegeld

Der sechsjährige Leon Svensson kann noch einen Notruf absetzen, bevor nur wenige Minuten später die Polizei vor Ort ist, und die gesamte Familie ermordet auffindet.
Schnell ist ein Verdächtiger gefunden.
Acht Monate später erschüttert der Mord an dem Polizisten Thorsten Mohr seine Kollegen und Freunde. Nur wenige Auserwählte haben die Sondereinsatzgruppe „Calibri“ gegründet um den Kriminellen Dragan Petrovic endlich zu verhaften. Doch innerhalb des SEG gibt es scheinbar einen Maulwurf, denn seit langem gelingt der Polizei nicht mal ein Teilerfolg gegen Petrovic.
Emilia Capelli und Mai Zhou ermitteln in beiden Fällen, und eine der beiden taffen Ermittlerinnen begibt sich in Lebensgefahr, um hinter die Geheimnisse zu kommen.

Der Roman ist flüssig, komplex, teilweise beklemmend, dann wieder locker, zu jeder Zeit spannend, temporeich, packend und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten. Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der Hauptpersonen rein versetzen, die mir jetzt im dritten Band endlich sympathischer, trotzdem noch distanziert und gut ausgearbeitet erschienen.
Emilia Capelli geht endlich einen Schritt auf ihre Kollegin Mai Zhou zu, hinterfragt ihre Alleingänge und wird im allgemeinen sympathischer. Ich mag Em schon seit dem ersten Buch (Siebenschön), die sich im zweiten Buch (Lotusblut) noch menschlicher zeigte. Aber jetzt scheint es endlich eine Annäherung der beiden Grundverschiedenen Charaktere zu geben, was mir sehr gut gefällt.
Mai Zhou ist immer noch recht distanziert, was aber ihre Persönlichkeit ausmacht. Sie habe ich vom ersten Band an in mein Herz geschlossen. Mit ihrer zwanghaften Perfektion steht sie sich manchmal selbst im Weg, aber ihre Höhenangst zum Beispiel macht sie dadurch noch sympathischer.
Das Zusammenspiel der beiden Ermittlerinnen ist immer eine Freude.
Auch die weiteren Charaktere, teilweise auch aus den vorangegangen Büchern, wie zum Beispiel Alex Decker, Benjamin von Treskow, Tom Ahrens oder Kaylin waren mir je nach Rolle sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Dieses Buch war mitreißend und bereitete mir Freude beim Lesen.
Zwar ist dem aufmerksamen Leser schnell klar, wer der Maulwurf ist, aber die verschlungenen Pfade und Wirrungen, die Judith Winter einbaut, sind einfach spannend.
Für mich ist der dritte Fall von Emilia und Mai der bisher Beste, und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung des Ermittlerduos.

Die Zeit- und Perspektivwechsel machten das Buch spannend und schon nach kurzer Zeit konnte ich mich in die Geschichte fallen lassen.
Die Autorin verbindet am Ende des Buches die vielen Handlungsstränge und lässt keine weiteren Fragen offen.
Ein Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar spannende Lesestunden garantiert.
Das Cover ist ansprechend, originell und aufwendig gestaltet. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme mit düsteren Touch. Das Cover ist zwar ein Blickfang, der Titel interessant steht für mich aber in keiner direkten Verbindung mit dem Inhalt des Buches.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.