Solider Krimi aber kein Highligt der Reihe

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mrs-lucky Avatar

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“Sterbegeld“ ist bereits der 3.Band aus der Krimireihe um die beiden Ermittlerinnen Emilia Capelli und Mai Zhou, allerdings meiner Meinung nach der schwächste dieser Reihe, obwohl es die beiden diesmal sogar mit zwei Fällen zu tun haben.
Zum einen wird ein Kollege einer Sondereinsatzgruppe während einer Razzia ermordet. Brisant ist, dass dieser Kollege einem Maulwurf innerhalb der Gruppe auf der Spur war. Nun werden Zhou und Capeili auf diesen Fall angesetzt, wobei insbesondere letztere emotional von diesem Auftrag besonders betroffen ist, da sie einige der verdächtigen Kollegen schon lange und persönlich gut kennt.
Gleichzeitig tauchen neue Hinweise in einem brutalen Mordfall an einer vierköpfigen Familie auf. Der vermeintliche Täter sitzt bereits seit einigen Monaten in Untersuchungshaft, als dessen Anwalt auf eine Neuaufnahme des Falls drängt, nimmt sich in erster Linie Zhou dieser Sache an.
Es mag eine Schwäche dieses Bandes sein, dass die beiden viel getrennt unterwegs sind, abgesehen davon bleibt die Geschichte jedoch an vielen Stellen oberflächlich. Die Motivation der Täter wird am Ende nur angekratzt, das Ende fand ich dadurch eher unbefriedigend.
Auch die kleinen Streitereien zwischen Em und Zhou, die ansonsten den Witz der Reihe ausmachen und diese auflockern, kommt hier etwas kurz. Neueinsteiger in die Reihe können die Charaktere der beiden vermutlich nicht im Detail einordnen und einige Anspielungen verstehen nur die Fans, die alle Bände kennen.
Durch die wechselnden Handlungsstränge bleibt die Spannung im Verlauf relativ konstant, allerdings liegt diese eher im Kleinen als in einer an Action reichen Handlung. Gegen Ende gewinnt die Geschichte jedoch an Tempo, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen mochte. Wer die Krimis von Judith Winter noch nicht kennt, sollte jedoch lieber mit einem der ersten beiden Bände starten.