Sterbegeld

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urmeli Avatar

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Die beiden Ermittlerinnen Emilia Capelli - genannt Em - und Mai Zhou haben es diesmal gleich mit zwei Fällen zu tun. Eine 4-köpfige Familie wurde kaltblütig ermordet. Der 6-jährige Sohn konnte noch einen Notruf an die Polizei absenden, doch als diese eintraf, waren alle bereits tot, der Täter gerade erst entkommen. Durch harmlose Fotos, die jedoch sorgsam versteckt wurden, hatte die Polizei schnell einen Verdächtigen, doch bisher lagen nur Indizien zu dem Fall vor. Ein neuer Verteidiger rollt 8 Monate später den Fall wieder auf und bringt Gegenbeweise und massive Zweifel an der Tat seines Mandanten an. So werden also Em und Mai beauftragt, die Vorgänge noch einmal aufzurollen.

Parallel dazu wird bei einer Razzia Thorsten Mohr, der Kollege einer Sondereinsatztruppe, getötet. Man finden eine große Summe Geld, durch die schwere Krankheit seines Kindes ist er auch ständig in Geldsorgen. War er käuflich, musste es deswegen sterben? Bei seinem Einsatz trug er eine kugelsichere Weste, warum hat er diese abgelegt? Alles deutet auf einen Maulwurf, auf Bestechung in den eigenen Reihen. Welchem Kollegen kann man noch trauen.

In dem dritten Band um die beiden Ermittlerinnen kommt es zu einer vorsichtigen Annäherung, sie lernen einander zu vertrauen. Am Rande werden persönliche Begebenheiten angesprochen, der Hauptaugenmerk des Thriller liegt jedoch eindeutig in den Ermittlungen der beiden Fälle. Diese sind sehr spannend und durch die beiden Handlungsstränge sehr abwechslungsreich geschildert. Bei einigen Beschreibungen läuft es eiskalt den Rücken runter, mit einigen leidet man mit und man versucht ebenso in beiden Fällen den wahren Täter zu finden. Judith Winter ist ein sehr klug aufgebauter Thriller gelungen und auch, wie in meinem Fall, muss man die beiden Vorgängerbände nicht gelesen haben, um in die Persönlichkeiten Capellis und Zhous hinein zu finden.