Sterbegeld

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Ein Krimi, der nach 40 Seiten nur noch dahinplätschert. Ich hatte mir mehr nach der Leseprobe erhofft.
Die beiden Ermittlerinnen Emilia Capelli und Mai Zhou müssen gleich zwei Fälle bearbeiten: Den Mord an einer vierköpfige Familie, sowie acht Monate später den Tod des Kollegen Thorsten Mohr. Nebenbei sollen sie auch noch in einer Sonderkommission den „Maulwurf“ aus den eigenen Reihen finden.
Doch jetzt beginnen die Probleme dieses Buches. Zu viele „Baustellen“ werden gleichzeitig geöffnet und man verliert schnell die Übersicht. Darunter leidet die Spannung, die am Anfang recht gut aufgebaut war. Trotz der kurzen Kapitel sind die Dialoge und Beschreibungen zu langatmig. Zu viele Personen werden eingeführt. Verwirrt bleibt der Leser zurück. Welche Aufgabe hat z.B. Iris Molder? Sie wird plötzlich in das Geschehen eingeführt, aber man erfährt nicht, wer sie beauftragt hat und was man von ihr erwartet. Ganz schwammig beschreibt die Autorin ihre „Abenteuer“, die offenbar ausgesprochen waghalsig sind. Dann kommt ein neuer Name ins Spiel: Petrovic. Er soll von der SEG Calibri, der auch die beiden Ermittlerinnen angehören, dingfest gemacht werden. Worum es geht, bleibt wieder auf der Strecke.
Auch das Geplänkel zwischen Em und Zhou, wie ihre Kollegen die Beiden nennen, macht diesen Krimi nicht spannender. Da es nicht zur Aufklärung beiträgt, kann man es auch weglassen.
Ganz zum Schluss versucht Judith Winter die verschiedenen Handlungsstränge zusammen zu führen, das ihr auch einigermaßen gelingt.
Selbst der Titel „Sterbegeld“ macht etwas Kopfzerbrechen.
Die Idee der Handlung ist nicht schlecht, aber man hat den Eindruck, dass die Autorin zu schnell diesen Krimi kreieren wollte. Schade, man hätte mehr daraus machen können.