Sterbegeld

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sylviemarie Avatar

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Ein kleiner Junge wählt den Notruf der Polizei. Noch während er mit der Beamtin telefoniert, bricht das Gespräch ab, als die Polizei in dem Haus eintrifft, ist die ganze Familie tot. Ein Verdächtiger ist bald gefasst und eingesperrt, obwohl dieser steif und fest behauptet, es nicht gewesen zu sein. Doch das sagen sie ja immer. Einige Monate später wird bei einem Sondereinsatz ihr Kollege Thorsten Mohr erschossen und die beiden erfahren, dass dieser an geheimen Sonderermittlungen beteiligt war und dass zweitens vermutet wird, dass es einen Maulwurf im Team gibt, auf den die beiden Ermittlerinnen nun angesetzt werden. Etwa zu diesem Zeitpunkt meldet sich auch der Anwalt des mutmaßlichen Familienmörders, der seinen Mandanten entlasten und aus dem Gefängnis holen möchte und zwingt die Beamtinnen praktisch dazu, alte Spuren zu überprüfen und Neuen nachzugehen.
Es ist ein guter solider Krimi, der leicht und rasch zu lesen war. Der Ausdruck „Thriller“ scheint mir hier etwas zu überzogen zu sein. Die Ausgangsgeschichte – der Mord an einer ganzen Familie – wird im Verlauf des Buches merkwürdigerweise dann recht nachlässig behandelt, mehr so als Nebenhandlung. Das wäre im Prinzip in Ordnung, wenn dieser Teil der Handlung nicht der Aufmacher wäre. In der Ankündigung, am Cover – überall ist dieser Familienmord der Aufmacher und im Buch selbst ist er eigentlich nur ein Lückenfüller. Ansonsten ist der Schreib- und Erzählstil ganz ok, ohne jedoch herausragend zu sein. Ich kenne die ersten beiden Bücher nicht, deswegen kann ich nicht beurteilen, ob dieses hier dem üblichen Standard entspricht. Im Großen und Ganzen hat es mir aber gefallen.