Sterbegeld

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Der 10. November 2014 wird den Polizeibeamten Nico Kröger und Tonja Frentsch unauslöschlich im Gedächtnis bleiben. Sie werden von der Einsatzzentrale zum Haus einer jungen Familie beordert. Der Verdacht liegt nahe dass es sich hierbei um einen Fall von häuslicher Gewalt handeln könnte. Von außen deutet nichts darauf hin, trotzdem beschleicht beide Beamte ein diffuses Gefühl von etwas Grausames. Als auf ihr mehrfaches Klopfen niemand die Haustür öffnet, versuchen Sie sich über die Terrassentür einen Einblick zu verschaffen. Dort müssen sie feststellen dass sowohl der Familienvater als auch die dreijährige Tochter einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Gewaltsam dringen sie ein und finden auch die Mutter und den sechsjährigen Sohn tot auf. Der kleine Junge hatte es kurz vor seinem Tod noch geschafft, den Notruf zu wählen. Von dieser unfassbaren Tat geschockt, bemerken sie auch zu spät, dass der Angreifer noch im Haus war, als die Beiden durch die Terrassentür eindrangen. Kurze Zeit später gerät ein Nachbar unter den Verdacht für diese abscheuliche Tat verantwortlich zu sein, doch seinem Pflichtverteidiger, Karel Schubert, kommen erhebliche Bedenken an der Schuld seines Mandanten. Er wendet sich an die Kriminalkommissarin Mai Zhou mit der Bitte um Recherche. Zur selben Zeit werden Mai und ihre Kollegin Emilia Capelli von ihrem Vorgesetzten Makarov verpflichtet, gegen ihre eigenen Kollegen zu ermitteln. In der Sondereinheit SEG „Calibri“ gibt es einen Maulwurf, der nicht nur die Ermittlungen gegen einen deutsch-kroatischen Waffenschmuggler torpediert, sondern auch vor Mord an den eigenen Kollegen nicht zurück schreckt. Wiederwillig kommen die zwei Kommissare diesem Befehl nach, den gerade Capelli hat große Bedenken diesen Auftrag anzunehmen, da sie mit vielen Ermittlern der Sondereinheit befreundet ist.

Dies ist nicht nur für Mai Zhou und Em Capelli der dritte Fall, sondern auch mein drittes Buch das ich von dieser Autorin lesen durfte. Die Autorin beweist sehr viel Geschick im „schmieden“ ihrer Mordkomplotts, die Darstellung und das Interagieren der beiden Kommissarinnen war aber auf die Dauer recht nerv tötend. Über die drei Bücher flacht dieser „Zickenterror“ aber zunehmend, und sehr zu meiner Freude, ab. Das empfinde ich schon als sehr großen Pluspunkt kommt doch so der eigentliche Fall viel besser zum tragen. Richtig gut und spannend sind auch in diesem Buch die beiden Handlungsstränge. Ich finde, sie sind perfekt aufeinander abgestimmt. Die Szenenwechsel kommen nicht allzu abrupt. Ich konnte mich gut einlesen und beiden Fällen mühelos folgen. Auffallend sind die vielen Umschwünge vom Verdächtigen zum Täter und umgekehrt. Das ist es der Autorin über weite Strecken gelungen mich immer wieder in die Irre zu führen. Dies und perfekt gesetzte Spannungsbögen haben mich fast restlos überzeugt. Ich kann allerdings nicht umhin zu sagen, das die Aufklärung der beiden Taten trotzdem einen faden Beigeschmack haben. Denn die Motivation beider Täter war für mich nicht restlos nachvollziehbar. Aber unfassbare Taten lassen sich auch nicht immer logisch klären. Ich bin der Meinung dies ist das beste Buch aus der Reihe.