Sterbegeld

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gisel Avatar

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Ein kleiner Junge wählt den Notruf, doch bis die Polizei kommt, wurde bereits die gesamte vierköpfige Familie ausgelöscht. Ein Verdächtiger wird auf Grund von Indizien verurteilt, er leugnet jedoch jede Schuld. Acht Monate später lässt ein neuer Verteidiger den Fall erneut aufrollen. Em und Mai sollen den Fall übernehmen.
Doch diese Fallbearbeitung soll lediglich pro forma sein, denn die beiden werden auf einen Polizistenmord angesetzt. Es scheint, als gäbe es einen Maulwurf in den eigenen Reihen. Die beiden Ermittlerinnen sollen diesen enttarnen. Das spitzt sich so sehr zu, dass gleich mehrere Ermittler in Lebensgefahr geraten.
Judith Winter präsentiert in ihrem neuen Buch zwei Fälle für die beiden Ermittlerinnen, die parallel verlaufen in den Bemühungen um Aufklärung. Dadurch gibt es viele parallele Handlungsstränge, mehrere verschiedene Sichtweisen werden aufgezeigt. Mir gelang es deshalb nicht immer auf Anhieb, mich in der Handlung zurechtzufinden. Schlussendlich fragte ich mich auch, ob denn Handlungsfäden zum Abschluss gebracht wurden. Das ist vermutlich geschehen, obwohl ich mir da nicht ganz so sicher bin. Die Motivationen der Täter schätze ich etwas an den Haaren herbeigezogen ein, hier konnte ich nicht ganz mit der Autorin mitgehen. Der Spannungsbogen konnte mich nur wenig mitreißen. Immer wieder habe ich wohl auch ein bisschen den roten Faden verloren.
Die beiden Ermittlerinnen finde ich nach wie vor etwas spröde im Umgang miteinander, selbst wenn sie in diesem Band endlich merken, wie gut sie zusammenarbeiten und der Zickenkrieg zwischen den beiden immer mehr verschwindet. Mit keiner der beiden Frauen konnte ich richtig warm werden, ihre Handlungsweisen nicht immer nachvollziehen. Andererseits klingen mir noch zu viele Klischees an, die die Autorin den beiden Ermittlerinnen andichtet.
Für mich ist dieser (dritte) Band der Reihe nicht besonders gelungen, insgesamt habe ich mich mit diesem Ermittler-Duo ohnehin eher schwer getan. Hier hat mich auch die Handlung nicht besonders angesprochen, leider. Auch der packende Schreibstil konnte mich von diesem Buch nicht wirklich überzeugen.