Sterbegeld

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Die Kommissarinnen Emilia Capelli, genannt Em und ihre Kollegin Mai Zhou, aus der Abteilung für Kapitaldelikte der Zentralen Kriminaldirektion Frankfurt am Main, ermitteln diesmal in zwei Fällen.
Ein kleiner Junge wählt den Notruf und erzählt von seiner blutenden Mutter und von der kleinen Schwester, die sich nicht mehr bewegt. Der Täter ist noch im Haus. Die Beamtin in der Einsatzzentrale versucht den Jungen zu beruhigen, er soll sich irgendwo verstecken in seinem Zimmer. Als die Polizei eintrifft, findet sie zunächst im Erdgeschoss das leblose Mädchen und auch den Vater in einer Blutlache vor. Die Mutter und der 6-jährige Leon wurden ebenfalls getötet. Warum wurde die Familie Swensson umgebracht?
Acht Monate später ermitteln Capelli und Zhou in eigenen Reihen. Thorsten Mohr, ein Kollege einer Sonderermittlungsgruppe, wurde bei einer Razzia erschossen. Während eines Einsatzes hat er seine Schutzweste abgelegt. Warum? Es scheint eine undichte Stelle im Team zu geben. Emilia Capelli und Mai Zzou sollen dabei helfen, den Maulwurf zu entlarven.

Das Cover mit dem Käfer ist auffällig gestaltet und sieht irgendwie sehr edel aus, mir gefällt es richtig gut.
Von Judith Winter hatte ich vorher noch kein Buch gelesen. „Sterbegeld“ ist der dritte Band der Reihe. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und angenehm leicht zu lesen. Die Handlung beginnt bereits ziemlich spannend. Während der Täter noch im Haus ist, wählt der 6-jährige Leon den Notruf. Man spürt direkt die Atmosphäre dort im Haus und ist sofort mitten drin im Geschehen. Der Anfang hat mich so sehr gefesselt, dass ich nach der Leseprobe unbedingt weiterlesen wollte.

Die Polizei kann sich zunächst überhaupt keinen Reim darauf machen, was hier im Haus eigentlich geschehen ist und auch mir ging es so. Durch Indizien wird Armin Bormann der Tat überführt, er beteuert jedoch seine Unschuld. Auch sein Anwalt Karel Schubert hält ihn für unschuldig. Er möchte, dass der Fall wieder aufgerollt wird und bittet Zhou dabei um Unterstützung. Capelli und Zhou ermitteln aber auch noch in dem Mordfall Thorsten Mohr und sind dabei auf der Suche nach dem Maulwurf im Team. Es sind also zwei Handlungsstränge.

„Sterbegeld“ fing unheimlich spannend an, hatte jedoch auch ein paar Längen, fand ich. Vielleicht lag es daran, dass der Focus nicht auf einen Fall lag. Die Ermittlungen laufen parallel und kommen zunächst nicht so recht voran. Ich fand das eine oder andere Kapitel etwas langatmig. Der Schluss war jedoch wieder sehr spannend geschrieben. Da wollte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen, weil ich neugierig auf die Auflösung war.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Die beiden Ermittlerinnen sind ziemlich verschieden und Em mag nicht so richtig mit Mai Zhou zusammen zu arbeiten. Dennoch klappt es sehr gut und die beiden Kolleginnen verstehen sich immer besser im Laufe der Zeit. Capelli und Zhou gefallen mir als Ermittlerteam.
Auch wenn die Spannung zwischendurch etwas nachgelassen hat, hat mir dieser Thriller von Judith Winter sehr gut gefallen und nun bin ich neugierig auf die anderen beiden Bücher dieser Kriminalreihe.