Super Schreibstil und interessante Geschichte

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wuestentraum Avatar

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Ein kleiner Junge wählt den Notruf der Polizei. Er schwebt in höchster Gefahr. Doch die Polizeibeamten kommen zu spät – der Junge und seine Familie wurden kaltblütig ermordet. Zwei Jahre später: Die Ermittlerinnen Emilia Capelli und Mai Zhou stehen vor einer Zerreißprobe. Thorsten Mohr, ein geschätzter Kollege, wird bei einer Razzia getötet. Mysteriös: Kurz vor seinem Tod hat Mohr offenbar die vorgeschriebene Schutzweste ab- gelegt. Aber warum? Die Kollegen sind ratlos, doch bald deutet alles darauf hin, dass es eine undichte Stelle in den eigenen Reihen gibt. Zur selben Zeit wird der Fall der ermordeten Familie wieder auf- gerollt. Möglicherweise wurde damals der falsche Täter gefasst. Zwei Fälle von höchster Brisanz für Capelli und Zhou.

Im Prolog geht es schon mal richtig schlimm los. Der kleine Leon ruft bei der Polizei hat und berichtet, dass seine Mama weint und er bei ihr ist. Als die Polizei eintrifft, sind Leon und seine Mutter sowie der Vater und die kleine Schwester von Leon tot. Die Beamten sind entsetzt und machen sich Vorwürfe, durch vielleicht schnelleres Handeln das Leben von zumindest Leon und seiner Mutter hätten retten können. Für den Mord an der 4-köpfigen Familie Svensson sitzt Armin Bormann im Gefängnis. Sein neuer und sehr ehrgeiziger Pflichtverteidiger Karel Schubert lässt den Fall neu aufrollen. Der Fall liegt ein Jahr zurück.

Parallel dazu wird der Kollege von Em und Zouh, Torsten Mohr, bei einem Einsatz gegen den Waffenschieber Dragan Petrovic erschossen. Er hatte keine Schutzweste an, was bei solchen Einsätzen immer vorgeschrieben ist. Es kommt heraus, dass es in der Sondertruppe schon öfter Pannen gegeben hat und der Verdacht kommt auf, dass es einen Spitzel gibt. Em und Zouh sollen ihren Kollegen auf die Finger schauen und sie unter die Lupe nehmen. Was den beiden gar nicht gefällt, denn unter den Kollegen sind auch gute Freunde von ihnen.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Am besten Em und Zouh. So verschieden die beiden auch sind, sie hegen Sympathie füreinander, können oder wollen dies aber nicht allzu deutlich zeigen.

Der Schreibstil der Autorin, Judith Winter, hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte schnell und gut in das Geschehen eintauchen. Die kurzen Kapitel sowie die schnellen Perspektivwechsel haben mir gut gefallen und man musste sich schon gut konzentrieren, um bei Kapitelwechsel gleich zu wissen, wo und bei welchem Geschehen man jetzt im neuen Kapitel ist. Ich hätte mir etwas mehr Spannung und ein nicht ganz so schnelles Ende gewünscht. Aber dennoch ist dieser Krimi ein super Lesespaß und jedem Krimifan zu empfehlen.