Verräter in den eigenen Reihen

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Verräter in den eigenen Reihen

In ihrem dritten gemeinsamen Auftritt haben es die Frankfurter Ermittlerinnen Emilia Capelli und Mai Zhou mit gleich zwei schwierigen Fällen zu tun. Zum einen gilt es einen Vierfachmord einer unbescholtenen Familie aufzuklären. Das Motiv ist völlig unklar und der in U-Haft sitzende Täter ist augenscheinlich unschuldig.
Zum anderen sind da etliche Ungereimtheiten in den eigenen Reihen und Em und Mai sollen die eigenen Kollegen bespitzeln um einen Korruptionsverdacht aufzudecken.

Gewohnt rasant und mit kurzen knackigen Kapiteln gelingt es Judith Winter abermals den Leser voll in ihren Bann zu ziehen. Die Handlung wechselt zwischen typischen Ermittlungsszenen und undurchsichtigen Ereignissen. Da gibt es zum einen den jungen sehr ambitionierten Anwalt Karel Schubert, der auf Teufel komm raus seinen Mandanten vor dem Gefängnis bewahren will, zum anderen erscheint eine undurchsichtige Frau, die augenscheinlich für den Geheimdienst arbeitet und sich plötzlich in einem dunklen Schacht wiederfindet und dann gibt es auch noch sehr interessante Nebenpersonen wie den Exjunkie Jonah, der von einem angesehenen Galeristen von der Straße geholt wird.

Das Cover ziert ein großer Hirschkäfer, der mit Blut bedeckt ist. Rückschlüsse auf die Handlung kann man dabei nicht ziehen aber es passt wunderbar zu den Vorgängern.

Insgesamt eine runde Sache und durch zwei verschiedene Themenbereiche im Buch auch wirklich sehr spannend. Aufbau und Sprachstil gefielen mir besser als bei den Vorgängern und man wird endlich mit dem gesamten Team warm. Weniger gefallen hat mir der Mordfall an der 4-köpfigen Familie. Das wirkte mir einfach doch letztendlich zu unstimmig und konstruiert.

Fazit: 4 Sterne für ein taffes, selbstbewusstes Ermittlerduo und eine rasante Handlung.