Wie lange hält das Glück?

Ich-Erzählerin Rachel Daly hat gerade den attraktiven Anwalt David Kerthen geheiratet und besichtigt nach der Rückkehr von der Hochzeitsreise sein riesiges Anwesen Carnhellow in Cornwall. Rachel stammt aus sehr einfachen Verhältnissen und müsste sich in ihrem neuen Zuhause wie im Paradies vorkommen. Jedoch sieht sie überall die Spuren von Davids erster Frau Nina, die 1 ½ Jahre zuvor durch einen Unfall in den Minen umgekommen ist. Außerdem können weder David noch sein achtjähriger Sohn Jamie ihre Trauer über Ninas Tod verbergen. Rachel ist abwechselnd sehr glücklich, dann wieder wird sie von Selbstzweifeln geplagt und fragt sich, ob sie ihrer neuen Aufgabe als Ehefrau und Stiefmutter gewachsen sein wird.
Die Leseprobe liest sich sehr gut, lässt allerdings noch kaum erkennen, dass es sich um einen Psychothriller handelt. Es gibt eingehende Beschreibungen der Personen und der Örtlichkeiten sowie einen Einblick in die Geschichte des Kupfer- und Zinnbergbaus in Cornwall. Nur andeutungsweise kommen dunkle Gedanken bei Rachel ins Spiel, die beunruhigt auf die alte kornische Legende reagiert. Was bedeutet es, dass David – ein begabter Zeichner – sie mit der Nase seiner verstorbenen Frau Nina zeichnet? Für den Leser sind das Misstöne im jungen Glück und die ersten Spannungselemente in derr Romanhandlung. Ich habe den Eindruck, dass in den knapp 6 Monaten bis Weihnachten einiges passieren wird und der Autor seinem Ruf als hervorragender Autor von Psychothrillern gerecht wird. Kann Tremayne an den gewaltigen Erfolg von The Ice Twins anknüpfen? Ich bin sehr gespannt.