Verschenktes Potential

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poisonalice Avatar

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Als ich die Ankündigung für den ersten Band der „Moonflower Bay“ Reihe gesehen habe, war ich hin und weg. Eine Kleinstadt, eine unerwartete Erbschaft mit Hindernissen, ein Meerjungfrauenfestival und eine alte Liebe, großartig! Die Ausgangslage und der Ort des Geschehens klangen so verheißungsvoll.
Leider ist es größtenteils bei der Verheißung geblieben.
Die Hauptfiguren Eve und Sawyer sind sympathisch, wirken aber sehr farblos und irgendwie unfertig. Ich hätte mir mehr Profil und Tiefe für die beiden gewünscht. Die anderen Bewohner der Stadt und besonders Clara fand ich da teilweise wesentlich besser ausgearbeitet.
Unfertig und gekürzt fand ich auch grundsätzlich die Handlung, manchmal waren Zeitsprünge von Wochen in der Handlung. Man hatte das Gefühl, der Autorin sind mitten im Geschehen die Ideen bzw. der Fokus der Handlung verloren gegangen.
Der Erzählstil ist auch etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt viele Dialoge, aber das sprachliche Niveau bleibt manchmal ganz schön auf der Strecke. Selbst die wenigen echten romantischen Szenen wirken hölzern und kalt.
Mein Fazit, ich habe mir sehr viel erhofft und wurde leider enttäuscht. Das Buch ist nicht grundsätzlich schlecht, aber ich werde sicher keinen weiteren Band der Reihe lesen. Die Idee der Autorin bietet unglaublich viel Potential und Entfaltungsmöglichkeiten, aber mir persönlich fehlt Tiefe und auch etwas richtige Romantik. Für einen verregneten Tag wird man nett unterhalten, mehr aber auch nicht.