Das Böse im Miniaturformat !

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mrsroman Avatar

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Gleich vorab gesagt: das Buch „Stille Falle“ von Anders de la Motte, war so spannend, dass ich es mehrere Male aus der Hand legen musste, weil ich einfach nicht mehr weiterlesen konnte vor Spannung!
Dabei ist die Handlung eigentlich eher klassisch: ein junges Pärchen verschwindet, und die Suche beginnt. Also kein eher neues Krimi- Thema, jedoch aufbereitet in einer ganz ungewöhnlichen Art und Weise mit ungewöhnlichen Protagonisten! Hauptakteurin der Suche ist die Kommissarin Leonore Asker, die eigentlich als Gruppenleiterin der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö bereits eine gefestigte Position hat, jedoch durch das Auftauchen eines ehemaligen Kollegen, mit dem sie eine unschöne Vergangenheit verbindet, von ihrer Position verdrängt und in eine unwichtige Abteilung abgeschoben wird, in der sich die „Loser“ des Polizeiapparat wiederfinden. Das hindert sie jedoch nicht daran, die von ihr ursprünglich aufgenommenen Nachforschungen nach dem Verbleib des Pärchens weiter zu betreiben, wobei sie sich ihrer eher ungewöhnlichen Kollegen bedient, die sich teilweise als recht hilfreich herausstellen. In diesem Zusammenhang trifft sie auf verschiedene Vermisstenfälle aus der Vergangenheit, deren einziger gemeinsamer Nenner Vorkommnisse im Zusammenhang mit einer Modelleisenbahn Anlage zu sein scheinen- der Teufel steckt in diesem Fall im Detail.
Asker steht nicht nur vor der schwierigen Aufgabe, rätselhafte Vorkommnisse um die Modelleisenbahn zu klären, es beginnt auch ein raffiniertes Katz- und Maus Spiel mit dem vermeintlichen Täter sowie noch ein Wettlauf der ermittelnden Kommissare.
Die einzelnen Buchkapitel widmen sich zum Teil dem Rückblick auf die ausgesprochen ungewöhnliche und schwierige Kindheit Askers, zum andern werden auch die Perspektiven des Täters sowie anderer Akteure dargestellt, wobei die Schilderungen der Tätersicht für zusätzliche Gänsehaut sorgen.
Was die Glaubwürdigkeit der dargestellten Personen anbetrifft, haben mich die Schilderungen der Hauptakteure überzeugt, wohingegen ich die Beschreibungen der Außenseiter in ihrer Abteilung für etwas überzeichnet halte, insbesondere hat mich gestört, dass die Sekretärin der Abteilung den gleichen Namen trägt, wie in den Romanen von Adler Olsen um Kommissar Carl Mork, nämlich Rose. Auch die Versetzung Leonores in die Abteilung für hoffnungslose Fälle erschien mir nicht ganz nachvollziehbar, die Ermittlungen wären auch in einem anderen Zusammenhang spannend darzustellen gewesen.
Ansonsten ein sehr vielversprechender Auftakt einer ausgesprochen spannenden, gut geschriebenen Krimiserie um die besondere Leonore Asker, auf deren Fortsetzung ich mich jetzt schon freue!