Die Abteilung für hoffnungslose Fälle im Aufwind

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
readaholic Avatar

Von

Leonore Asker ist eine fähige Ermittlerin im Malmöer Dezernat für Kapitalverbrechen. Sie rechnet damit, in Bälde die Leitung der Abteilung zu übernehmen, als ihr aufgrund einer Intrige unter dem Deckmantel einer Beförderung die Leitung einer anderen Abteilung übertragen wird, da deren bisheriger Chef nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus liegt. Diese Abteilung, die den vielsagenden Spitznamen „Abteilung für hoffnungslose Fälle“ trägt, erscheint ihr zunächst wie eine Strafversetzung, was sie ja auch ist, doch dann stößt sie auf Recherchen des erkrankten Kollegen, die mit dem Entführungsfall in Zusammenhang stehen, mit dem sie sich bis vor kurzem beschäftigte. Gleichzeitig stellt sie fest, dass die meisten Mitarbeiter ihrer neuen Abteilung sehr viel kompetenter sind, als dies zunächst den Anschein hatte.
Sie findet heraus, dass die beiden jungen Entführten aus der URBEXER-Szene stammen, deren Anhänger sogenannte Lost Places, also alte verlassene Fabriken und Stollen etc., erkunden. Da sie offiziell von dem Fall abgezogen wurde und keinen Zugang zu den Ermittlungsakten und offiziellen Quellen mehr hat, wendet sie sich an einen Freund aus Kindheitstagen und bittet ihn um Hilfe, da sie weiß, dass dieser ebenfalls in der Szene aktiv ist. Gemeinsam kommen sie dem Täter, der sich „Troll“ nennt, immer näher und bringen sich damit selbst in höchste Gefahr.
„Stille Falle“ ist ein äußerst spannender und gelungener Kriminalroman. Er wird in kurzen Kapiteln abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Protagonisten erzählt, wodurch immer wieder neue Aspekte, Theorien und Verdächtige auftauchen und die Leser bis zuletzt miträtseln können, wer denn nun der Troll ist. Lediglich gegen Ende des Romans fand ich eine Wendung ziemlich unlogisch, aber meinem Lesegenuss hat dies keinen Abbruch getan. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung dieser Reihe um die ungewöhnliche und taffe Leonore Asker und ihre schrulligen Mitarbeiter!