Düstere Spannung

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drums030 Avatar

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Das Cover des Buches sprach mich zunächst direkt an und auch der Name des Autoren war mir nicht unbekannt. Ich hatte bisher allerdings nur eine "Coproduktion" von ihm gelesen, die war mir etwas zu klamaukig geraten. Nichtsdestotrotz: Die Leseprobe zog mich sofort und absolut in ihren Bann, ich konnte mich dem Sog kaum entziehen. Umso größer war meine Freude, als ich das Buch in den Händen hielt.

Die Protagonistin - Ermittlerin Asker - ist speziell, insbesondere in dem, was sie erlebt hat. Das muss man mögen, ich persönlich bin (als Krimi-Vielleser) die Kommissare mit dramatischer Kindheit / schwierigem Charakter inzwischen etwas Leid und würde mir mal wieder Normalo-Ermittler wünschen die nicht den Anschein erwecken, eigentlich in therapeutische Behandlung zu gehören. Aber: De la Motte schafft es trotz dieses etwas überstrapazierten Klischees, eine interessante Ermittlerin zu erschaffen und - viel wichtiger - eine, mit der man schnell warm wird.

Der Autor springt in den Kapiteln zwischen den verschiedenen Krimifiguren hin und her, das erzeugt Abwechslung und Spannung und ich persönlich bin ein Freund von knackig kurzen Kapiteln.

Der Beginn ist fulminant und erzeugt einen enormen Lesedruck. Kurz darauf wird es für meinen Geschmack - zumindest verglichen mit dem turbulenten Auftakt - über eine gewisse Strecke fast etwas langatmig, dann nimmt die Geschichte aber zunehmend Fahrt auf und die verschiedenen Handlungsstränge verweben sich immer mehr zu einer Gesamtgeschichte.

Das Ende ist noch einmal temporeich und atemlos und führt dazu, dass man das Buch spätestens im Bereich der letzten 100 Seiten eigentlich nicht mehr aus der Hand legen mag.

Für mich ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimi- / Thrillerreihe wenngleich er - für mich, die ich eher zart besaitet bin - stellenweise ein wenig zu düster daherkam. Insgesamt aber eine klare Leseempfehlung für Freunde der temporeichen Spannung.