Großartiger und spannender Auftakt einer neuen Krimireihe um Leonore Asker

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monika85 Avatar

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Ich lese gern skandinavische Krimis, daher machten mich der Klappentext und das schön gestaltete Cover sehr neugierig auf "Stille Falle", den ersten Band einer neuen Krimireihe des schwedischen Autors Anders de la Motte - und ich wurde nicht enttäuscht!  
 
Leo Asker ist Anfang Dreißig und hat Jura studiert. Zum Leidwesen ihrer Mutter ist sie danach nicht in die Familienkanzlei eingetreten, sondern hat einen anderen Weg gewählt. Nach einem Praktikum bei der Mordkommission in Philadelphia ist sie an die Polizeihochschule gegangen und mittlerweile als Gruppenchefin in der Abteilung für Kapitaldelikte in Malmö sehr erfolgreich. Die nächste Beförderung ist ihr bereits in Aussicht gestellt worden.
 
Als die 19-jährige Studentin Smilla Holst und ihr 21-jähriger Freund Malik Mansur spurlos verschwinden und Leo als zuständige Kriminalinspektorin ermittelt, schaltet Smillas wohlhabende Familie die Anwältin Isabel Lissander, Leos Mutter, ein. Der Polizeipräsident schickt zur Aufklärung des Verbrechens Jonas Hellman vom Landeskriminalamt NOA, entzieht Leo den Fall und versetzt sie kurzerhand als Leiterin in die Reserveabteilung, die von allen nur "Abteilung für hoffnungslose Fälle" genannt wird. Leo beginnt, in dem Vermisstenfall auf eigene Faust zu ermitteln ....
 
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Wir begleiten Leo im Hier und Jetzt bei ihren Ermittlungen und blicken zurück auf ihr Leben und Geschehnisse, die sich 17 Jahre zuvor ereigneten, als sie bei ihrem Vater lebte. Auf weiteren Erzählsträngen folgen wir Smilla, Martin Hill, einem ehemaligen Schulkameraden von Leo, sowie dem Täter. Die Zeitsprünge und Perspektivwechsel sind sehr übersichtlich dargestellt, so dass man der Handlung jederzeit gut folgen kann. Dem Autor ist es hervorragend gelungen, die eigenwilligen Charaktere mit ihren Ecken und Kanten bildhaft und überzeugend zu skizzieren. Sowohl Leo als auch Martin fand ich auf Anhieb sehr interessant und sympathisch.
 
Der rasant erzählte Krimi ist in schönem und klugem Sprachstil geschrieben und liest sich sehr flüssig. Bereits die erste Seite ist fesselnd, die Spannung steigert sich immer weiter und bleibt bis zum großartigen und unvorhersehbaren Finale auf hohem Niveau. Die geschickt und intelligent konstruierte Geschichte steckt voller Überraschungen. Der Autor hat mich auf falsche Fährten geführt, es gab raffinierte Wendungen, neue Spuren und Erkenntnisse. Es fiel mir schwer, das spannende Buch aus der Hand zu legen, ich habe mitgefiebert und fühlte mich von Anfang bis Ende bestens unterhalten. Ich bin total begeistert und freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall von Leo Asker. 

Absolute Leseempfehlung für diesen grandiosen Krimi!