Guter Krimi, Plot zu konstruiert

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bayerwald Avatar

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Der Kriminalroman "Stille Falle" von Anders de la Motte dreht sich um Kriminalinspektorin Leo Askers und ihr Team - das "Dezernat für hoffnungslose Fälle".
An sich hat mir der Krimi sehr gut gefallen. Die Schreibweise ist kurzweilig und spannend und ich habe das Buch auf zwei Tage durchgelesen. Gleichweg fand ich den Plot aber etwas zu konstruiert. Das der Fall Leo zurück zu ihrem Kindheitsfreund Martin Hill führt, der durch persönliche Verflechtungen zu dem verschwundenen Studierenden direkten Bezug zum Fall hat ist fast ein bisschen zu viel. Außerdem erinnert das Teamgebilde im ersten Fall von Askers besonderen Fällen schon stark an einen anderen norwegischen Ermittler. Harry Hole und seine Kollegen könnten hier durchaus als Vorbild für das Gebilde um die hoffnungslosen Kollegen gedient haben.
Trotzdem ist es für mich ein guter Krimi. Man fiebert mit und hofft das Smilla wohlbehalten wiederkehrt. Die Rückblenden in Leo Askers Vergangenheit empfand ich sehr gelungen. Ich bin gespannt ob man in künftigen Fällen ihren Vater noch näher kennenlernt und fand auch die Verflechtungen zu Mutter, Schwester, Schwager und Stiefvater gut eingebracht. Auch die anderen Protagonisten werden sicher noch für einige Überraschungen gut sein.