Hochspannende Lost Places
"Selbstdisziplin bedeutet, niemals den leichten Weg zu wählen."
Die neunzehnjährige Millionärstochter Smilla Holst ist spurlos verschwunden. Wurde sie Opfer einer erpresserischen Entführung? Welche Rolle spielt dabei ihr ehemaliger Freund Malik Mansur?
In einem unfairen Ränkespiel um Macht und Karriere wird die zunächst leitende Ermittlerin, Kriminalinspektorin Leonore Asker, von ihrem ehemaligen Kollegen Jonas Hellmann äußerst bösartig ausmanövriert und auf ein vermeintlich sinnloses Abstellgleis geschoben.
Als die neue Leiterin der sogenannten "Reserveabteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen" kommt sie dem Holst-Fall dann aber schneller als erwartet wieder ganz nah.
Die Jagd nach dem Troll hat begonnen:
einem Gespenst aus der Vergangenheit.
Trotz diverser Handlungsstränge auf verschiedenen Zeitebenen und einer Vielzahl an handelnden Personen ist man als Leser dieses Kriminalromans niemals überfordert und kann der komplexen Erzählung weitestgehend problemlos folgen. Die einzelnen Kapitel sind dabei übersichtlich kurz man ist regelmäßig versucht, "nur noch dies eine Kapitel" zu lesen. Zumal der angelegte Spannungsbogen ein durchgehend hohes Niveau erreicht und zahlreiche Storywendungen zur sehr abwechslungsreichen Geschichte beitragen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen, die über 500 Textseiten fliegen nur so dahin.
Mit der Hauptprotagonistin Leo Asker erschafft der Autor einen jederzeit glaubhaften Charakter mit enormen Tiefgang, sehr offensichtlich erkennt man ihre ganz persönlichen und individuellen Stärken und Schwächen. Eine Identifikation fällt leicht.
Mit "Stille Falle" liefert Anders de la Motte einen ganz hervorragenden und ultraspannenden Kriminalroman ab. Sehr gelungener Serienauftakt: ich freue mich auf die Fortsetzungen.
Uneingeschränkte Leseempfehlung.