Skurrile Ermittler, ein Troll und mysteriöse Begebenheiten

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gormflath Avatar

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Kriminalinspektorin Leonore Asker steht kurz vor ihrer Beförderung zur Leitung der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö, als sie plötzlich während ihrer Ermittlungen in einem Entführungsfall versetzt wird – in die Abteilung für hoffnungslose Fälle! Dort landen sonst nur ungeliebte Außenseiter und solche, die man bei der Polizei loswerden und abschieben möchte. Hier soll sie sich mit Cold Cases und niemandem in die Quere kommen.
Kurze Zeit später erhält Leo ein Foto, das zwei Figuren mitten in einer Modelleisenbahn-Landschaft zeigt. Diese beiden Figuren sehen den beiden verschwundenen jungen Leuten Smilla und Malik verblüffend ähnlich und Leo ermittelt hier unten im Keller heimlich weiter.
Ein Serienmörder raubt Menschen und ersetzt sie gegen kleine Figuren, die er in eine Modelleisenbahn-Landschaft platziert, die Figuren ähneln den verschwundenen Personen. Ist es wie in der nordischen Mythologie ein Troll, der junge Menschen entführt?
Ermittlerin Leo gilt schon durch ihren außergewöhnlich verschrobenen Vater als Außenseiterin. Gemeinsam mit ihren neuen, allesamt skurrilen Kollegen begibt sie sich auf Spurensuche. Leo deckt auf, dass es in diesem brisanten Fall um Urbexer geht, Personen, die heimlich Bunker, militärische Objekte und verlassene Gebäude erkunden, die sogenannten Lost Places.
Ihre ehemalige Vorgesetzte Vesna Rodic glaubt nicht an Leo Erkenntnisse, die sie in diesem Fall nach und nach gewinnt, und so weiht sie ihren ehemaligen Jugendfreund Martin Hill ein, denn er ist Experte für Urban Exploring. Leo ahnt nicht, wie sehr sie Martin damit in große Gefahr bringt.
Über die eingeflochtenen Rückblenden erfährt man als Leser viel über die Vergangenheit der Protagonisten.Temporeich und bis zum Ende hin mit atmosphärischen Schauplätzen und vielen überraschenden Wendungen möchte man diesen spannenden Krimi am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Zuweilen düster bis gruselig ist die Handlung, spannend das Thema Urban Exploring, glaubhaft die handelnden Figuren.
Anders de la Motte erzählt im ersten Teil dieser neuen Krimireihe abwechselnd immer wieder aus einer anderen Sicht: Mal erfährt man, was den Täter antreibt, dann geht es um die Gefühle der Opfer und schließlich um die Denkweise der Ermittler. So wechselt man als Leser ständig die Seiten und genau das zieht einen in den Bann.
Passend sowohl zum Inhalt als auch zum Titel ist das Coverbild mit einem orangefarbenen Schmetterling im verschlossenen Glas gewählt: eine stille Falle.
Dass mich beim Lesen die „Abteilung für hoffnungslose Fälle“ ein wenig an das Sonderdezernat Q und an Carl Mørck, eine Buchreihe von Jussi Adler Olsen, erinnert, schadet dem Lesevergnügen keineswegs. Ich warte schon geduldig auf den zweiten Teil um Leo Asker.