Traumfänger

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allegra Avatar

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Drei betrunkene Studenten strolchen durch die Gegend und dringen in Emma Greenes Grundstück ein. Emma ist ihre Professorin in englischer Literatur und pflegt einen ziemlich engen Kontakt zu ihren Studenten. Sie lädt alle einmal im Jahr zu einem Picknick bei ihr zu Hause ein. Die Studenten scheinen aber von Jahr zu Jahr aufdringlicher zu werden und Emma ist ziemlich verärgert. Vor allem Kyle, einer der drei ist ihr in der Vergangenheit schon negativ aufgefallen. Er hatte sie an der Uni in ihrem Büro bestohlen, Emma hatte aber keine Beweise. Als das einzige Mädchen von den dreien fragt, ob sie die Toilette benützen darf, erlaubt das Emma. Kyle nutzt die Gelegenheit und lässt wieder einiges aus dem Haus mitgehen. Als Emma das merkt und ihn zur Rede stellt, eskaliert die Situation.

 Was genau passiert, wird in der Leseprobe nicht erzählt. Wir erfahren nur von den Folgen. Die kleine Maggie ist von dem Lärm wach geworden und sieht, dass alles rot ist. Da ihre Mutter mit ihr schon oft durchgespielt hat, was sie machen muss, wenn Gefahr droht, holt sie ihre Strickleiter heraus und flieht aus dem Haus in den Wald.

 Soweit der Prolog. Im ersten Kapitel mit der Überschrift „Zeugin“ erleben wir Maggie als Teenager, die bei einem Psychologen in Therapie ist, weil sie immer noch, bzw. wieder von schrecklichen Albträumen geplagt wird. Sie hat bisher noch niemandem erzählt, was sie in der schrecklichen Nacht mit 6 Jahren erlebt hat.

 Für mich ist diese Leseprobe der Einstieg in einen sehr vielversprechenden Thriller. Ich kann überhaupt nicht sagen, in welche Richtung er den Leser führt. In der Inhaltsangabe wird eine Mathelehrerin erwähnt, deshalb nehme ich an, dass die traumatisierende Nacht einen Bezug zur Gegenwart findet und vermutlich dadurch die Albträume wieder ausgelöst wurden.

 Sprachlich fand ich die Leseprobe sehr angenehm zu lesen. Ich habe kaum gemerkt, wie die letzten 20 Seiten dahingeflogen sind. Das Cover – naja, es gibt in letzter Zeit öfter mal ähnlich Bilder zu sehen. Aber in Bezug auf den Inhalt der Leseprobe passt das Bild des kleinen Mädchens, das auf einer Wiese liegt und etwas ängstlich dreinguckt sehr gut. Man kann sich gut vorstellen, dass das die kleine Mäggie ist, die sich im Wald versteckt hat und in einem Kleefeld erwacht.