Eine Nacht, die alles verändert

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anjanaka Avatar

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 Emma Greene ist Dozentin für Literatur am College in Virginia. In dieser ländlichen Gegend bewohnt sie gemeinsam mit ihrem Mann Rob und ihrer fünfjährigen Tochter Maggie ein Haus auf einem großen Grundstück am Waldrand.

An einem lauen Sommerabend bringt Emma gerade ihre Tochter ins Bett, als sie durch das offenstehende Fenster Stimmen hört. Rob ist noch nicht zu Hause, weil er länger arbeiten musste, und als sie zum Fenster geht sieht sie ein paar Studenten am Ende ihres Grundstückes stehen. Sie geht hinaus und bittet die 3 doch das Grundstück zu verlassen, als sie sie aus einem ihrer Literaturkurse wieder erkennt. Sie halten Bierdosen in den Händen und kommen – wie sie vermutet – gerade von der College-Abschlussfeier.

Jacob Stewart, ist ein Junge, den sie eigentlich ganz gern mochte, weil er immer viel zum Unterricht beigetragen und stets laut und deutlich Stellung bezogen und seine Meinung vertreten hat. Jedoch musste sie in den Arbeiten feststellen, dass wenig Substanz hinter dem steckt, was er zu sagen hat.

Kyle Caldwell fiel ihr als Schüler auf, der besonders wenig für seine Noten gearbeitet und sich nicht am Unterricht beteiligt hat. Außerdem hat sie durch 2 Vorfälle den Verdacht, dass er stiehlt – dies kann sie allerdings nicht beweisen. Er ist ihr sehr unsympathisch und sie hätte ihn aufgrund seiner Noten gern durchfallen lassen, hatte aber letztlich nicht den Mumm dazu, denn seine Eltern spenden dem College viel Geld.

Das Mädchen, das mit den beiden unterwegs ist, kommt ihr nur dunkel bekannt vor. Eine namenlose, durchschnittliche Gestalt, die in ihren Kursen nie besonders aufgefallen ist.

Sie ist diejenige, die Emma jetzt um den Gefallen bittet noch kurz die Toilette nutzen zu dürfen. Als Emma zustimmt und erklärt die Toilette befände sich im Erdgeschoss, begleitet Kyle das Mädchen mit zum Haus und das ist Emma gar nicht recht. Sie will den beiden folgen, doch Jacob verwickelt sie in ein Gespräch. Als sie dann gemeinsam mit ihm das Haus betritt, sieht sie die beiden anderen Studenten aus dem ersten Stock kommen. Empört darüber, dass sie anscheinend herumgeschnüffelt haben, will sie die 3 endlich zur Haustür begleiten. Da fällt ihr die Barbiepuppe ins Auge die aus Kyles Hosentasche herausschaut. Jetzt richtig wütend fordert sie den Studenten auf seine Taschen zu leeren. Jede Menge Kinderspielzeug kommt dabei zum Vorschein. Als Emma dann auch noch ihr vermisstes Armband am Handgelenk des Mädchens entdeckt ist bei ihr endgültig Schluss. Wutentbrannt droht sie Kyle mit einer Anzeige beim College-Komitee und dem Rausschmiss der darauf folgen wird. Das wiederum ruft Jacob auf den Plan. Dieser sieht wohl seine gutbezahlte Arbeitsstelle in der Firma von Kyles Vater baden gehen, sollte Kyle den Abschluss nicht bekommen. Schmeichelnd redet er auf Emma ein, doch seine Körperhaltung wirkt plötzlich bedrohlich. Als er versucht, die Tür wieder aufzustoßen, ist Emma plötzlich bewusst wie weit ihre Nachbarn entfernt wohnen und wie allein und schwach sie gegen diesen großen Kerl wirkt. 

Soweit der Prolog. Der nächste Abschnitt handelt 10 Jahre später und beschäftigt sich mit der Zeugin, Maggie. Sie ist nach längerer Pause wieder bei ihrem Therapeuten in Behandlung, weil plötzlich Träume von dieser Nacht der Tat wieder auftauchen. Irgendetwas hat das mit ihrer Mathelehrerin zu tun, doch sie kann sich nicht erklären, was.

Dann gibt es noch einen Abschnitt, der sich mit der Komplizin befasst und zum Schluss wird der Tathergang aus Sicht des Opfer beschrieben, der eine große Überraschung beinhaltet.

Insgesamt empfand ich den Schreibstil der Autorin als sehr angenehm. Das Buch ließ sich gut an einem Stück durchlesen. Es war gut geschrieben und die Auflösung am Schluss empfand ich als sehr gelungen, weil ich mit diesem Ausgang der Geschichte nicht gerechnet habe. Was mir an diesem Buch fehlte war ein bisschen die Begeisterung. Ich hatte an keinem Punkt das Gefühl wirklich mitgerissen zu werden mit der Geschichte. Ich habe mich, vielleicht auch durch die Wechsel der Ich-Erzähler, nicht wirklich in die Personen hineinversetzt gefühlt sondern immer wie ein Beobachter des Geschehens. Das, was für mich ein sehr gutes Buch ausmacht, hat mir hier gefehlt.