Kein richtiger Thriller

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c-bird Avatar

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Die Dozentin Emma Greene befindet sich mit ihrer 5-jährigen Tochter Maggie allein in ihrem abgelegenen Haus, als plötzlich drei angetrunkene Studenten ihr Grundstück betreten. Sie dringen ins Haus ein, die Situation eskaliert und endet mit einem Blutbad. Die kleine Maggie muss alles mit ansehen, kann aber vor den Eindringlingen in den Wald fliehen.
Neun Jahre später hat Maggie die Ereignisse jener Nacht immer noch nicht verarbeitet und wird von Alpträumen gequält. Sie befindet sich in psychologischer Behandlung, doch die Aufarbeitung der Vergangenheit geht nur sehr langsam voran, was auch daran liegt, dass Maggie einen Teil der Wahrheit verschweigt.

Das Buch beginnt eigentlich sehr spannend und man freut sich auf einen aufregenden Thriller. Doch die Enttäuschung wächst dann mit jeder Seite. Beleuchtet wird das Ereignis jener Nacht aus verschiedenen Perspektiven der Personen, die damals daran beteiligt waren. Dies mag zwar interessant sein, macht aber keinen Thriller aus dem Buch. Es handelt sich eher um eine Aufarbeitung der Beziehungen zwischen den Beteiligten und der Frage nach Schuld und Sühne. Das Gebilde aus Lügen und Verschleierung wird langsam aufgerollt und Stück für Stück erfährt der Leser, was in jener Nacht geschah.
Die Charaktere sind zwar gut ausgearbeitet, dennoch konnte ich weder mit Emma noch mit Maggie so richtig warm werden. Es werden sehr viele Gefühle beschrieben, für meinen Geschmack ein wenig zu viel.
Lesen lässt sich das Buch sehr gut, der Schreibstil ist flüssig. Ein Thriller ist es nicht, auch kein Psychothriller, sondern einfach nicht viel mehr als ein Roman. Dramatisch schon, aber nicht sonderlich spannend. Eine erhoffte Wendung gegen Ende des Buches blieb leider aus.

Ein interessantes Buch für zwischendurch, Thrillerfans würde ich es allerdings nicht weiterempfehlen.