Deutsches Setting

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shirley.lkn Avatar

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"Stolen Kisses" von Andreas Suchanek hat mich durch die Leseprobe sehr angesprochen. Ich habe schon einiges über die Bücher des Autors gehört, aber habe selbst noch keines von ihm gelesen. Queere Bücher kenne ich noch nicht so viele. Ich freue mich, dass es immer mehr Nachschub gibt und sich viele Autoren trauen, ihre queeren Bücher zu veröffentlichen. Denn leider ist es noch so, dass dies nicht immer gut ankommt. Dadurch kann man viele Leser verlieren, aber auch dazugewinnen. Mich hat Andreas Suchanek jedenfalls als Leserin dazugewonnen. Sein Buch hat mich amüsiert und sehr gut unterhalten. Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich trotzdem.

Das Cover finde ich ansprechend. Ich mag die dezente Skyline und den Zeichenstil, der momentan im Trend ist. Ich persönlich mag auch die Coverfarben sehr. Obwohl das Lila und Rosa ein bisschen kitischig auf mich wirkt und nicht so richtig zusammenpasst. Meiner Meinung nach, beißen sich die Farben ein wenig. Der Schreibstil des Autors hat mir gefallen. Die Geschichte hat sich flüssig lesen lassen. Ich mag den Humor der Charaktere. Die Spitznamen von Jannis und Kai sind gewöhnungsbedürftig, aber haben zu den beiden gepasst. Einige Rechtschreibfehler sind mir aufgefallen, die sich eingeschlichen haben. Die Anfangsbuchstaben mancher Wörter waren vertauscht.

Die Charaktere sind süß. Jannis und Kai sind sehr unterschiedlich. Jannis ist sehr wohlbehütet aufgewachsen, während Kai unter dem Druck seines Vaters leidet und öfter Panikattacken hat. Kritisieren möchte ich den Umgang der Charaktere untereinander. Ich verstehe nicht, warum diese Charaktere sehr oft erwähnen, dass sie der queere Freund sind oder der hetero Freund. Es wird Wert auf gesunde Freundschaften gelegt, was mir gut gefallen hat. Die Mutter von Jannis ist lustig und hat das Buch aufgelockert. Ich hatte durch sie viel Freude beim Lesen. Die weiteren Nebencharaktere wurden ebenfalls passend zur Geschichte eingebaut. Ich mochte eigentlich alle Charaktere ganz gerne.

Die Handlung hat mich an ein modernes Romeo und Julia erinnert, was nun schon öfter im New Adult-Genre modernisiert wurde und nicht besonders neu ist. Die Umsetzung finde ich trotzdem authentisch und gelungen. Ich persönlich konnte nichts mit dem Auftritt von Barbara Schöneberger anfangen. Diesen hätte man auch anonymisiert einbauen können oder weglassen. Es wird darauf eingegangen, dass Türken gegen die queere Community sind. Das hätte man ebenfalls anders umsetzen können, sodass türkische Leser nicht angegriffen werden. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Ich finde es schön, dass der Autor viel Wert auf gesunde Beziehungen und Freundschaften gelegt hat. Man erhält kleine Einblicke in die Modewelt. Das Setting war für mich okay. Ich war noch nie in Berlin, aber so wie es beschrieben wurde, stelle ich es mir auf jeden Fall vor. Das Ende finde ich interessant gelöst.

Zusammenfassend hatte ich Spaß beim Lesen von "Stolen Kisses". Das Buch ist humorvoll, einfühlsam und sehr süß. Ein Buch zum Wohlfühlen und perfekt für angenehme Lesestunden ohne unnötiges Drama.