Humorvoll geschrieben und schrecklich traurig

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daggy Avatar

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Fritz, der heute 1 Live-Moderator ist, erzählt von den Schrecken seiner Kindheit. Er lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter und seiner behinderten kleinen Schwester zusammen. Leider steht er immer im Schatten dieser Schwester, die gerne normal behandelt würde, die aber zu Fritzes Geburtstag genauso viele und größere Geschenke bekommt.
Fritz verbringt viel Zeit im Haushalt seiner Großelter, die in einer eigenartigen Hassliebe verbunden sind. So spielt der Opa der Oma gerne böse Streiche und hat keine Skrupel Fritz miteinzubinden.
Richtig schlimm wird das Leben des Kleinen aber erst mit dem Mobbing in der Grundschule. Ein Zwillingspaar macht nach allen Regeln der Kunst fertig.
Aber, da ihm der inzwischen verstorbene andere Opa, weil er so ein liebes Baby war, den Namen Strahlemann verpasst hat, versucht Fritz dem gerecht zu werden. Er strahlt und behält seine Probleme für sich, was die ganze Tragik noch schlimmer macht.
Bei einigen Szenen möchte man den Handelnden sofort zur Verantwortung ziehen und zumindest eine Entschuldigung verlangen. Zumal Fritz meist bewusst böse mitgespielt wird.
Das Buch war sehr gut zu lesen, aber oft war mir auch an lustigen Stellen nicht zum Lachen zu mute. Ich hoffe, der Autor nutz eine gute Therapie, um sein Kindheitstrauma zu bewältigen, sicher hat auch dieses Buch geholfen etwas zu verarbeiten. So macht ihm die durch die Behinderung entstandene Bevorzugung der Schwester sehr zu schaffen. Ich wünsche ihm alles Gute und dass er nicht immer der Strahlemann bleibt.