Unterhaltsame Biografie über unschöne Kindheit

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lisa94 Avatar

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Biografien zu bewerten fällt mir immer etwas schwer.
Es geht um echte Geschichte und nichts ausgefallenes, daher beruhe ich mich immer nur darauf Schreibstil und "roten Faden" zu bewerten.

In "Strahlemann" geht es um die Kindheit von Fritz Schaefer, die - zumindest in den hier beschriebenen Szenarien - nicht unbedingt schön war.

Titel und Klappentext fassen gut zusammen worum es in dem Buch geht. Auch das Cover finde ich passend. Schlicht, aber durch das Kindheitsfoto weiß man gleich worum es gehen wird. Es ist ansprechend, und in einem Buchladen würde ich durchaus nach dem Buch greifen.
Thema und Schreibstil fand ich sehr gut. Die verschiedenen Kindheitserinnerungen sind unterhaltsam geschrieben, und ich musste mehrfach laut lachen. Das die Geschichten, wenn man sich klar macht das dies nicht fiktiv ist, eigentlich gar nicht lustig sind, spricht für den Erzählstil des Autors.
Was mir gefehlt hat, ist ein "roter Faden". Es wurde in den verschiedenen Jahren umhergesprungen, manche Jahre komplett übergangen und es fühlte sich für mich manchmal so an, als hätte der Autor ziellos Tagebucheinträge rausgesucht. Aber das ist die einzige Anmerkung die ich habe, weshalb ich das Buch letztendlich mit 4 Sternen bewertet habe.
Für mich war das Buch besonders interessant, weil - wir der Autor in seinem Buch selbst sagt, es nicht viele Bücher von oder über Geschwisterkindern von Kindern mit Behinderung gibt. Die wenigen Bücher die es gibt, möchte ich gerne unterstützen, weil ich das Thema ebenso wichtig finde, wie das Thema eines Kindes mit Behinderung in der Familie. Auch beruflich war der Einblick interessant für mich.

"Strahlemann" ist eine schnelle Lektüre für zwischendurch. Den Autor und Radiomoderator muss man dabei nicht kennen. Ich kannte ihn nicht!
Aber für wen mobbing ein trigger ist, sollte von dem Buch lieber Abstand nehmen.