Wie das Leben so spielt

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hanawiddige Avatar

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Mit seinem autobiographischen Roman „Strahlemann“ gewährt Fritz Schaefer kurzweilige Einblicke in seine Kindheit und Jugend. Die episodenhaft ausgewählten Geschichten bieten, schnörkellos und witzig erzählt, gute Unterhaltung. Dabei kommen Alltagsprobleme, familiäres Miteinander, Schule und das erste Verliebtsein nicht zu kurz. Sprachlich geschickt gelingt dem Autor der Rückblick auf einzelne Geschehnisse der letzten zwanzig Jahre aus den Augen des Protagonisten, dessen Gefühle nicht nur zwischen den Zeilen zu lesen sind. Die Verbindung der einzelnen Geschichten und die Gestaltung des roten Fadens sind tadellos. Allerdings präsentiert der Autor lediglich eine Auswahl an Ereignissen, in denen sich seine Figur stets als Strahlemann beweisen kann bzw. muss, eine Rolle, die ihm von Anfang an in die Wiege gelegt worden ist. Damit wird er gleichermaßen Titel und Untertitel seines Werks gerecht.
Obwohl die Figuren des Buchs authentisch und mitten aus unserer Gesellschaft gegriffen sind, lässt die Biographie doch nur bestimmte Einblicke in das Leben von Fritz Schaefer zu. Das mindert den Unterhaltungswert des Werks in keiner Weise, lässt aber auch nur hinter einen gewissen Teil der Kulissen schauen. Dadurch behandelt der Autor die gesellschaftlichen und persönlichen Themen, die ihm wichtig sind, und gibt die Seiten von Fritz preis, die er offen legen will, schafft es aber auch sein Leben nicht auf dem Präsentierteller zu servieren.
Ein Buch für alle, die dem Alltagswahnsinn in seiner unterhaltsamsten Form nicht abgeneigt sind!