Ein letzter Song am Meer
Benjamin Myers’ Roman Strandgut ist eine zarte, melancholische Geschichte über Verlust, späte Chancen und die Kraft der Musik. Im Mittelpunkt steht Earlon „Bucky“ Bronco, ein gealterter Soul-Sänger aus Chicago, der nach dem Tod seiner Frau Maybell in Armut lebt und an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurde. Als er unerwartet zu einem kleinen Musikfestival in Scarborough, an der englischen Nordseeküste, eingeladen wird, tritt er seine erste Reise ans Meer an – und vielleicht auch seine letzte große Reise überhaupt.
Schon auf dem Flug, den Bucky in einem Zustand des kalten Entzugs überstehen muss, wird klar, dass er ein gebrochener Mann ist. Schmerzmittel, Trauer und körperliches Verfallen haben ihn gezeichnet. Doch in Scarborough beginnt sich etwas zu verändern. Die Begegnung mit Dinah, einer ebenfalls einsamen Frau mittleren Alters, bringt Wärme in die Geschichte. Beide sind auf ihre Weise gestrandet, beide auf der Suche nach einem neuen Halt. Durch Gespräche, geteilte Musik und stille Momente entwickeln sie eine vorsichtige Verbindung, die getragen ist von gegenseitigem Respekt und einem tiefen Verständnis füreinander.
Myers gelingt es, mit großer Sensibilität über existenzielle Themen wie Trauer, Sucht, Altern und Einsamkeit zu schreiben, ohne ins Sentimentale abzurutschen. Seine Sprache ist poetisch und gleichzeitig präzise, die Beschreibungen der winterlichen Küstenlandschaft eindrucksvoll und atmosphärisch dicht. Das Meer wird zur Kulisse und Metapher für Neubeginn und Vergänglichkeit zugleich – eine stille Kraft, die Bucky anzieht und in Bewegung bringt.
Obwohl Strandgut in weiten Teilen ruhig und zurückgenommen erzählt ist, entwickelt sich eine spürbare emotionale Tiefe. Die inneren Kämpfe der Figuren sind greifbar, die Dialoge glaubwürdig und liebevoll gezeichnet. Es ist kein Roman der großen Gesten, sondern einer der leisen, aufrichtigen Töne. Die Musik – insbesondere Northern Soul – spielt dabei eine zentrale Rolle, als Erinnerung, als Trost und als Lebenselixier.
Strandgut ist ein Buch über das Älterwerden, über den Mut, auch im letzten Lebensabschnitt noch aufzubrechen, und über die Kraft, in einem anderen Menschen wieder einen Spiegel des eigenen Daseins zu erkennen. Wer bereit ist, sich auf eine langsame, berührende Geschichte einzulassen, wird mit einem tief empfundenen Roman belohnt, der noch lange nachklingt – wie ein letzter, leiser Song am Meer.
Schon auf dem Flug, den Bucky in einem Zustand des kalten Entzugs überstehen muss, wird klar, dass er ein gebrochener Mann ist. Schmerzmittel, Trauer und körperliches Verfallen haben ihn gezeichnet. Doch in Scarborough beginnt sich etwas zu verändern. Die Begegnung mit Dinah, einer ebenfalls einsamen Frau mittleren Alters, bringt Wärme in die Geschichte. Beide sind auf ihre Weise gestrandet, beide auf der Suche nach einem neuen Halt. Durch Gespräche, geteilte Musik und stille Momente entwickeln sie eine vorsichtige Verbindung, die getragen ist von gegenseitigem Respekt und einem tiefen Verständnis füreinander.
Myers gelingt es, mit großer Sensibilität über existenzielle Themen wie Trauer, Sucht, Altern und Einsamkeit zu schreiben, ohne ins Sentimentale abzurutschen. Seine Sprache ist poetisch und gleichzeitig präzise, die Beschreibungen der winterlichen Küstenlandschaft eindrucksvoll und atmosphärisch dicht. Das Meer wird zur Kulisse und Metapher für Neubeginn und Vergänglichkeit zugleich – eine stille Kraft, die Bucky anzieht und in Bewegung bringt.
Obwohl Strandgut in weiten Teilen ruhig und zurückgenommen erzählt ist, entwickelt sich eine spürbare emotionale Tiefe. Die inneren Kämpfe der Figuren sind greifbar, die Dialoge glaubwürdig und liebevoll gezeichnet. Es ist kein Roman der großen Gesten, sondern einer der leisen, aufrichtigen Töne. Die Musik – insbesondere Northern Soul – spielt dabei eine zentrale Rolle, als Erinnerung, als Trost und als Lebenselixier.
Strandgut ist ein Buch über das Älterwerden, über den Mut, auch im letzten Lebensabschnitt noch aufzubrechen, und über die Kraft, in einem anderen Menschen wieder einen Spiegel des eigenen Daseins zu erkennen. Wer bereit ist, sich auf eine langsame, berührende Geschichte einzulassen, wird mit einem tief empfundenen Roman belohnt, der noch lange nachklingt – wie ein letzter, leiser Song am Meer.