Ruhig und berührend

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laraesia Avatar

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Beginnend mit dem Cover, das die Stimmung des Buches wirklich schön widerspiegelt, auch wenn die Sonnenuntergänge weniger Rolle spielen, als man gegebenenfalls Denken mag, ist das Buch wirklich ein Buch, das sich mit dem Leben und dessen Realitäten befasst.

Das Buch ist in zwei Protagonisten unterteilt, die in ihr jeweiliges Leben Einblicke geben.

Zum einen der erste Protagonist: Bucky, Bronco, ein Soul Musiker aus Chicago, der in seiner Jugend bereits einen Schicksalsschlag erleben musste und anschließend nicht mehr zur Musik zurückgefunden hat. Er wird in das beschauliches Scarborough eingeladen, um seine wenigen Hits zu performen. Gespickt ist die Erzählung mit Rückblenden in seinem Leben, seine Ehe und seine familiären Verhältnisse. Bucky hat ein verschreibungspflichtiges Drogenproblem, da er mit seinem Alter von 70 Jahren bereits einige Schmerzen hat, und diese Sucht wird auch präsent beschrieben. Die Geschichte war mir summa summarum ein bisschen zu naiv, aber dennoch berührend, insbesondere durch die Rückblicke.

Die zweite Protagonistin ist Dinah, die bereits ihr ganzes Leben mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Scarborough lebt. Sie ist die einladende Person für den Auftritt von Bucky und fasst über den gesamten Zeitraum seiner Anwesenheit Mut, einen neuen Anfang zu starten. Ihr Mann ist schwer alkoholabhängig, und ihr Sohn würdigt auch nicht die Mühen, die sie für die Familie aufbringt. Leider kamen mir die Tiefen von Dinahs Gedankenwelt in ihren Passagen etwas zu kurz.

Alles in allem ist die Geschichte sehr ruhig, teilweise auch etwas langsam, aber dennoch berührend. Circa 80 Seiten haben sich etwas gezogen, zum Ende hin, nahm die Geschichte aber wieder Fahrt auf. Auch hier fand ich einige Stellen etwas zu naiv, insbesondere was die Verbreitung von Musikrechten angeht, auch wenn ich mich in dem Feld nicht auskenne. Dennoch ist es ein schönes Buch, welches ich weiter empfehlen würde.