Stiller Hoffnungsschimmer

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finngausmann Avatar

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Seit dem letzten Buch „Offene See“ liebe ich Ben Myers für seine Sprache, seine Figuren, sein tiefes Gespür für das, was Menschen im Innersten bewegt. Auch sein neuer Roman hat mich nicht enttäuscht – obwohl das Meer diesmal eher ein kleines Hintergrundrauschen ist…

Im Zentrum steht Bucky Bronco, 70 Jahre alt, gebrochen am Körper und von Trauer über den Tod seiner Frau fast zerfressen. Schmerzmittel halten ihn gerade so am Leben. Dann flattert eine Einladung nach England ins Haus – zu einem Soulfestival, wo er als „vergessene Legende“ gefeiert werden soll. Eine absurde Idee? Vielleicht. Aber Bucky nimmt die Einladung an und geht zu dem Soulfestival.

Und plötzlich wird aus dem Schatten seiner selbst ein Mensch, der noch einmal aufatmet. Noch einmal fühlt. Noch einmal gesehen wird.

Myers erzählt dir Geschichte mit stiller Wucht, ohne Pathos, aber mit viel Wärme. Bucky und seine Begleiterin Dinah – zwei verletzte Seelen, die einander nicht retten, aber sich gegenseitig Licht spenden.

Ich habe oft geschluckt, manchmal gelächelt, und zwischendurch einfach nur gehofft..

Mein Fazit: Ein melancholisches, leises Buch – für alle, die schon dachten, es sei zu spät. Denn manchmal, ganz selten, ruft das Leben doch noch einmal zurück.