Trauer, Liebe und die Kraft der Musik
Benjamin Myers hat ein Faible für skurrile Charaktere, die über Umwege zueinander finden. Bucky Bronco, ein 70-jähriger opioidabhängiger ehemaliger Soul-Sänger aus Amerika, der den Tod seiner Frau nicht verwunden hat, wird auf ein Musikfestival nach England eingeladen. Dort trifft er auf die Supermarktangestellte Dinah, die unter ihrem nichtsnutzigen Ehemann und dem dauerbekifften Sohn leidet. Irgendwie schaffen die beiden es, sich gegenseitig aus ihrer festgefahrenen Situation zu befreien und neuen Lebensmut zu schöpfen. Einen großen Anteil daran hat die Musik: die alten Soul-Hits und die Energie des Festivals verleihen den beiden - unter anderem -neuen Auftrieb.
Mir hat die Geschichte gut gefallen, man fiebert zusammen mit den Protagonisten auf den großen Auftritt hin und es ist herzergreifend schön, mitzuerleben, wie sie sich aus alten Strukturen befreien.
Teilweise tut es aber auch richtig weh, über die Misstände zu lesen: die Sucht, die körperlichen Gebrechen und die unguten Wendungen im Leben der beiden Hauptfiguren werden recht ausführlich dargestellt.
Was mich ziemlich gestört hat, ist die etwas seltsame Übersetzung. Es klingt an vielen Stellen einfach nicht flüssig, sondern imitiert zu sehr die Originalsprache ("Wenn in Rom..."). Den Vogel abgeschossen hat der Dialog von Dinah und Bronco über Dinahs Ehemann: "nur ist das noch längst keine Entschuldigung dafür, ein kompletter völliger Penis zu sein." Ähm, echt jetzt? Stand da vielleicht "dick" im Original? Jedenfalls würde man auf Deutsch niemals so sprechen.
Fazit: Große Leseempfehlung, aber nur für die Version in der Originalsprache!
Mir hat die Geschichte gut gefallen, man fiebert zusammen mit den Protagonisten auf den großen Auftritt hin und es ist herzergreifend schön, mitzuerleben, wie sie sich aus alten Strukturen befreien.
Teilweise tut es aber auch richtig weh, über die Misstände zu lesen: die Sucht, die körperlichen Gebrechen und die unguten Wendungen im Leben der beiden Hauptfiguren werden recht ausführlich dargestellt.
Was mich ziemlich gestört hat, ist die etwas seltsame Übersetzung. Es klingt an vielen Stellen einfach nicht flüssig, sondern imitiert zu sehr die Originalsprache ("Wenn in Rom..."). Den Vogel abgeschossen hat der Dialog von Dinah und Bronco über Dinahs Ehemann: "nur ist das noch längst keine Entschuldigung dafür, ein kompletter völliger Penis zu sein." Ähm, echt jetzt? Stand da vielleicht "dick" im Original? Jedenfalls würde man auf Deutsch niemals so sprechen.
Fazit: Große Leseempfehlung, aber nur für die Version in der Originalsprache!