Zwei einsame Menschen und die Musik

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arnoe Avatar

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Am Jahrestag des Todes seiner Frau soll Bucky in Scarborough seine beiden einzige Songs zum Besten geben, die er jemals aufgenommen hat.
Dem medikamentensüchtigen Senior war gar nicht bewusst, dass die beiden Songs, die er als Teenager eingesungen hatte, in England Kult sind und von vielen Menschen verehrt und nachgesungen werden.

So folgen wir dem alten Bucky, der erstmals die USA verlässt und Dinah begegnet, die ihn aufgespürt und eingeladen hat.

Benjamin Myers beschreibt dieses ungleiche Paar, ohne in die Falle zu laufen, eine Lovestory mit Happy-end zu verfassen.
Beide Charaktere sind so unterschiedlich und gleichzeitig lebendig geschrieben, dass ich den Eindruck während es Lesens hatt, beide kennengelernt zu haben.
Bucky ist einsam und selbstmitleidig, Dinah fühlt sich von Ehemann und Sohn entfremdet.
So ist das Grundthema gesetzt. Unterschiedliche Arten von Einsamkeit und wie man mit diesem Gefühl umgehen kann.

Die Geschichte ist perfekt erzählt, alle Figuren gut getroffen und ich könnte mir gut eine Miniserie bei einem der großen Streaminganbieter vorstellen, die sich dieser Geschichte widmet.
Einzig der seltsame deutsche Titel überrascht. Und ich frage mich, warum man hier nicht den Originaltitel verwendet hat.
Rare Singles beschreibt es doppeldeutig viel besser, worum es in diesem Roman geht.

Klare Leseempfehlung. Myers hat mich für ein paar Stunden mit an die englische Ostküste genommen.
Danke dafür.