Bindungsorientierte Streitschlichtung für Kinder und Eltern
Ich habe mich riesig auf Nicola Schmidts erstes Bilderbuch gefreut!
Ich habe all ihre Bücher für Erwachsene regelrecht verschlungen. Sie haben meine Denkweise und unser Familienleben zum Positiven verändert. Ich bin deshalb ein großer Fan. Aber entsprechend hoch waren auch meine Erwartungen …
Inhalt, Botschaft und Erzählstil:
Inhaltlich handelt es sich bei diesem Buch um ein erzählerisches Sachbuch zum Thema Streit. Das bedeutet, das Hauptthema des Buches der Konfliktlösung ist in eine Spielplatz-Geschichte eingebunden.
Dabei ist das Buch so strukturiert, dass es innerhalb der Geschichte zu vier typischen Spielplatz-Spiel(geräte)-Situationen einen Konflikt und die anschließende Lösungsfindung der Tiere darstellt.
Streit auf dem Spielplatz kennen wir sehr gut, deshalb hat uns dieser Schauplatz direkt abgeholt. Die Streit-Ursachen sind so lebensnah und greifbar - einfach herrlich! Die hat bestimmt jeder Elternteil und jedes Kind bereits erlebt.
In der Auflösung des Streits begleiten verschiedene Familienmitglieder die Tierkinder, indem sie unter anderem nach ihren Bedürfnissen und Ideen fragen.
Bei den vier teilweise super witzigen Ideen ist immer eine Idee dabei, die allen Tierkindern gefällt und dadurch den Konflikt auflöst.
Und dann gibt es da noch eine kuschelwarme Sache, bei der sich alle Kinder auf Anhieb einig sind.
Ein Nachwort von Nicola Schmidt mit thematischem Background-Wissen und einer Zusammenfassung hilfreicher Fragen runden das Buch ab.
An der inhaltlichen Ausarbeitung setzen meine zwei kleinen Kritikpunkte an:
1. Ich finde es persönlich etwas unrealistisch, dass alle Kinder am Ende immer eine Idee super toll finden und sich auf diese einigen. Ja, in der Praxis kommt das bei mir privat und und in der KiTa tatsächlich sehr oft vor, aber es gibt auch die anderen Fälle, in denen ein Kind gerade so stark mit der Verarbeitung der eigenen Emotionen beschäftigt ist oder andere ungestillte Bedürfnisse wie bspw. Hunger hat, die das logische Denken in dieser für das Kind schwierigen Situation unmöglich macht. Dazu hätte ich mir im Nachwort oder vielleicht sogar innerhalb der Geschichte ein Beispiel gewünscht.
2. Im Nachwort wird erwähnt, dass es beim Mitspielen lassen anderer Kinder auf dem Spielplatz keine Kompromisse geben dürfe. Grundsätzlich finde ich es sehr wichtig, niemanden auszuschließen. Aber als pauschale Aussage empfinde ich dies trotzdem schwierig. Was ist, wenn ein Kind mitspielen möchte, mit dem sich die Kinder schon im Kindergarten oder der Schule überhaupt nicht verstehen? Mein Kind in dieser Situation gegen den eigenen Willen dazu zu zwingen, dieses Kind mitspielen zu lassen, würde ich ehrlich gesagt als übergriffig meinem Kind gegenüber empfinden.
Sprachlich gefällt mir Nicolas Erzählstil sehr gut.
Illustrationen und Buchausstattung:
Das großformatige Bilderbuch ist super schön mit Fadenbindung und partiellem Glanz-Lack auf
dem Cover ausgestattet. Der Spot-Lack ist haptisch total schön für die Kinder fühlbar.
Die Illustrationen strahlen in sehr atmosphärischen warmen Farben. Die Charaktere sehen super sympathisch aus. Die Gesichtsausdrücke fanden wir hier zu Hause richtig lustig.
Was mir auch sehr gut gefällt, ist die Nutzung des Nachsatzes für zwei Quizz-Seiten, die dazu einladen, nach dem Lesen der Geschichte nochmal besonders tief in die detailverliebten Illustrationen einzutauchen.
Insgesamt handelt es sich meiner Meinung nach um ein gelungenes Buch zur Streitschlichtung, die uns demokratische Abfragen kritisch hinterfragen lässt und sich der Konfliktlösung sehr bindungs- und bedürfnisorientiert nähert.
Ich habe all ihre Bücher für Erwachsene regelrecht verschlungen. Sie haben meine Denkweise und unser Familienleben zum Positiven verändert. Ich bin deshalb ein großer Fan. Aber entsprechend hoch waren auch meine Erwartungen …
Inhalt, Botschaft und Erzählstil:
Inhaltlich handelt es sich bei diesem Buch um ein erzählerisches Sachbuch zum Thema Streit. Das bedeutet, das Hauptthema des Buches der Konfliktlösung ist in eine Spielplatz-Geschichte eingebunden.
Dabei ist das Buch so strukturiert, dass es innerhalb der Geschichte zu vier typischen Spielplatz-Spiel(geräte)-Situationen einen Konflikt und die anschließende Lösungsfindung der Tiere darstellt.
Streit auf dem Spielplatz kennen wir sehr gut, deshalb hat uns dieser Schauplatz direkt abgeholt. Die Streit-Ursachen sind so lebensnah und greifbar - einfach herrlich! Die hat bestimmt jeder Elternteil und jedes Kind bereits erlebt.
In der Auflösung des Streits begleiten verschiedene Familienmitglieder die Tierkinder, indem sie unter anderem nach ihren Bedürfnissen und Ideen fragen.
Bei den vier teilweise super witzigen Ideen ist immer eine Idee dabei, die allen Tierkindern gefällt und dadurch den Konflikt auflöst.
Und dann gibt es da noch eine kuschelwarme Sache, bei der sich alle Kinder auf Anhieb einig sind.
Ein Nachwort von Nicola Schmidt mit thematischem Background-Wissen und einer Zusammenfassung hilfreicher Fragen runden das Buch ab.
An der inhaltlichen Ausarbeitung setzen meine zwei kleinen Kritikpunkte an:
1. Ich finde es persönlich etwas unrealistisch, dass alle Kinder am Ende immer eine Idee super toll finden und sich auf diese einigen. Ja, in der Praxis kommt das bei mir privat und und in der KiTa tatsächlich sehr oft vor, aber es gibt auch die anderen Fälle, in denen ein Kind gerade so stark mit der Verarbeitung der eigenen Emotionen beschäftigt ist oder andere ungestillte Bedürfnisse wie bspw. Hunger hat, die das logische Denken in dieser für das Kind schwierigen Situation unmöglich macht. Dazu hätte ich mir im Nachwort oder vielleicht sogar innerhalb der Geschichte ein Beispiel gewünscht.
2. Im Nachwort wird erwähnt, dass es beim Mitspielen lassen anderer Kinder auf dem Spielplatz keine Kompromisse geben dürfe. Grundsätzlich finde ich es sehr wichtig, niemanden auszuschließen. Aber als pauschale Aussage empfinde ich dies trotzdem schwierig. Was ist, wenn ein Kind mitspielen möchte, mit dem sich die Kinder schon im Kindergarten oder der Schule überhaupt nicht verstehen? Mein Kind in dieser Situation gegen den eigenen Willen dazu zu zwingen, dieses Kind mitspielen zu lassen, würde ich ehrlich gesagt als übergriffig meinem Kind gegenüber empfinden.
Sprachlich gefällt mir Nicolas Erzählstil sehr gut.
Illustrationen und Buchausstattung:
Das großformatige Bilderbuch ist super schön mit Fadenbindung und partiellem Glanz-Lack auf
dem Cover ausgestattet. Der Spot-Lack ist haptisch total schön für die Kinder fühlbar.
Die Illustrationen strahlen in sehr atmosphärischen warmen Farben. Die Charaktere sehen super sympathisch aus. Die Gesichtsausdrücke fanden wir hier zu Hause richtig lustig.
Was mir auch sehr gut gefällt, ist die Nutzung des Nachsatzes für zwei Quizz-Seiten, die dazu einladen, nach dem Lesen der Geschichte nochmal besonders tief in die detailverliebten Illustrationen einzutauchen.
Insgesamt handelt es sich meiner Meinung nach um ein gelungenes Buch zur Streitschlichtung, die uns demokratische Abfragen kritisch hinterfragen lässt und sich der Konfliktlösung sehr bindungs- und bedürfnisorientiert nähert.