Solide Infos ohne großen Wow-Effekt

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karla kolumna Avatar

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Das Buchcover von "Stress positiv nutzen" ist ebenso solide wie das Buch selbst: Nichts Neues oder Gewagtes, aber auch nicht verkehrt. Der Ratgeber hat gestaltungstechnisch eher den Charakter einer Broschüre: Das Format ist recht einfach und schmal gehalten, was allerdings das Zwischendurchlesen unterstützt, da es sich gut mitnehmen lässt. Die dünnen Seiten sind darüber hinaus nicht sehr hochwertig gedruckt und die Farben wirken blass. Positiv fallen mir die vielen Abbildungen, welche der Anschaulichkeit dienen, auf. Allerdings empfinde ich es als sehr lästig, dass der Text fast immer durch diese unterbrochen wird und teilweise auch erst beim Umblättern der Seite zu Ende gelesen werden kann. Besser wäre es meines Erachtens, nach einem abgeschlossenen Abschnitt die Grafik einfließen zu lassen. Das stört weniger den Lesefluss. Natürlich habe ich nicht mit einem "Heilmittelbuch" gerechnet, allerdings enthält es für mich wenig Neues und auch die Übungen sind überwiegend für mich nicht sehr innovativ. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich bereits etwas Vorwissen in dem Bereich besitze und auch geübter in der Selbstreflexion bin. Allerdings vermute ich, dass viele Leser*innen sich auch bereits in der Vergangenheit mit der Thematik auseinander gesetzt haben - bevor sie dieses Buch in die Hand genommen haben. Zu Beginn wird auch sehr viel Faktenwissen abgedruckt, welches irgendwie trocken und zusammenhangslos daher kommt. Natürlich muss auch ein bereits vorhandenes "Grundwissen" mitunter bei den Lesenden vorausgesetzt werden, da das Buch nicht alles abdecken und aufarbeiten kann. Aber warum so viel Wissen aufgreifen ohne die Basis grundsätzlich zu erklären? Vielleicht wäre es optimaler gewesen, den Schwerpunkt mehr auf Selbstreflexion und Übungen zu legen - weniger auf die wissenschaftlichen Aspekte. Fazit: Ganz nett, aber für 20 EUR erscheint es mir wegen den oben aufgeführten Punkte persönlich doch etwas zu dünn.