Coverliebe

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ellinorliest Avatar

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Zunächst einmal: das Cover und die Gestaltung des Buches sind einfach der Hammer! Ich liebe die Farben und ich liebe auch die Haptik. Für mich das schönste Cover des Jahres,
Auch den Ausgangspunkt der Geschichte fand ich super gelungen: Zwei Zwillingsschwestern fiebern seit Jahren dem Tag entgegen, an dem ihre Mutter endlich aus der Haft entlassen wird. Als dieser endlich da ist, erscheint die Mutter jedoch nicht wie erhofft am Tor. Es stellt sich heraus, dass sie bereits zwei Wochen zuvor entlassen wurde und nun verschwunden ist. Gleichzeitig verschwindet eine der beiden Schwestern ebenfalls spurlos. Beide werden von der Polizei verdächtigt, für den Tod eines Mannes verantwortlich zu sein, dessen Boot in der Elbe versunken ist.
Nach und nach wird nun das Geschehen der vergangenen Jahre aufgedröselt. Das liest sich zunächst sehr gut, besonders die Landschaftsbeschreibungen sind ganz toll. Nach einiger Zeit zieht es sich jedoch etwas und erst nachdem endlich aufgelöst wird, warum die Mutter denn nun so lange im Gefängnis war, nimmt die Geschichte dann richtig an Fahrt auf. Dabei geschehen dann leider ein paar Dinge, die ich dann doch ein wenig zu weit hergeholt fand, auch wenn sich alles sehr spannend liest.
Vieles der Handlung basiert darauf, dass nicht oder zu wenig kommuniziert wird, immer etwas, das mich stört. Ich kann beispielsweise nicht nachvollziehen, wieso die Zwillinge mit fast 18 immer noch nicht den Haftgrund ihrer Mutter kennen. Dass sie sich als Kinder noch mit Ausflüchten zufrieden geben ist verständlich. Doch als Teenies hätten sie eigentlich nachfragen müssen oder es irgendwann von jemandem in der Schule hören müssen. Auch finde ich das Verhältnis zu ihrer Großmutter merkwürdig, die einerseits ihrer Tochter verspricht, sich liebevoll um die Kinder zu kümmern, sie gleichzeitig aber teilweise fast vernachlässigt. Daneben gibt es noch ein paar andere Charaktere, deren Verhalten ich schlichtweg merkwürdig finde, ganz abgesehen von den sehr klischeehaften wie Luca.
Stromlinien hat mich dennoch gut unterhalten und ist ein wunderbarer Schmöker, der nur leider an der ein oder anderen Stelle ein wenig zu dick aufgetragen ist.