Familiengeschichte

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line886 Avatar

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Das Buch Stromlinien von Rebekka Frank hat ein wunderschönes Cover und einen etwas anderen Titel, der nicht gleich alles verrät.

Es handelt sich um eine vielschichtige Familiengeschichte, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt und nie den Spannungsbogen verliert.
Die Erzählung entfaltet sich in drei Zeitebenen – 1923, 1984 und 2023 – die miteinander verflochten werden. Im Zentrum stehen die fast volljährigen Zwillinge Enna und Jale, die bei ihrer Großmutter aufwachsen, während ihre Mutter Alea im Gefängnis ist. Als Alea entlassen werden soll, erscheint sie nicht – und auch Jale verschwindet spurlos. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, während der Leser lange im Dunkeln tappt und selbst kleinste Details unerwartet bedeutsam werden.

Der Schreibstil ist detailreich. Insbesondere werden die detaillierten Beschreibungen der Landschaft zunehmend spannender und vermitteln ein lebendiges Bild der Elbmarsche zwischen Hamburg und Nordsee. Ennas Liebe zur Elbe ist auf jeder Seite spürbar und weckt die Sehnsucht, die beschriebenen Orte selbst zu erkunden. Das Nachwort erläutert, welche Teile der Geschichte auf Tatsachen beruhen und welche fiktiv sind.

Das bittersüße, aber passende Ende hinterlässt den Leser zufrieden, wenn auch mit einem weinenden Auge.