Mein bisheriges Highlight des Jahres

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Schon die Haptik des Einbandes dieses Romans ist toll, die titelgebenden Stromlinien sind in das Papier eingeprägt, was gemeinsam mit den Abbildungen und der Farbgestaltung perfekt zu diesem Buch passt. Einen weiteren Pluspunkt gibt es von mir zudem auch für das Lesebändchen, das hier nicht eingespart wurde und bei einem Buch mit 500 Seiten auch wertvolle Dienste leistet.

Nun aber zum Inhalt. Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt, aber, es ist schwer möglich, mehr darüber zu schreiben, ohne schon zu viel darüber zu verraten, wie alles zusammenhängt. Die jüngste Zeitebene handelt im Jahr 2023 und die Zwillinge Enna und Jale stehen im Mittelpunkt. Sie sind 17 und leben bei ihrer Großmutter in den Elbmarschen, wo sie meist im Doppelpack in einem kleinen Motorboot unterwegs sind. Geboren wurden sie im Gefängnis, wo ihre Mutter Alea bereits lange vor der Geburt inhaftiert war, ohne, dass den Mädchen je gesagt wurde, weshalb. 2023 soll sie endlich entlassen werden und Enna und Jale fiebern diesem Tag entgegen. Doch dann sind am Tag der geplanten Entlassung plötzlich sowohl Alea als auch Jale verschwunden.

Für mich war dieser Roman mein bisheriges Lese-Highlight des Jahres 2025. Die Geschichte war sehr spannend, wozu auch die verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen beitrugen. Zudem kam es immer wieder zu überraschenden Wendungen und alles löste sich erst ganz am Schluss endgültig auf. Die verschiedenen Charaktere waren sehr überzeugend ausgestaltet mit ihren Ecken und Kanten und ich konnte sie mir ebenso gut vorstellen, wie die Landschaft in den Elbmarschen, die von der Autorin sehr atmosphärisch nachgezeichnet wurde. Auch die Coming-of-Age Geschichte, die neben der Familiengeschichte und den vielen damit verbundenen Geheimnissen noch enthalten war, konnte mich überzeugen. Ich freue mich schon auf weitere Werke von Rebekka Frank.