Geht unter die Haut

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gtotter Avatar

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Es gibt einen Spruch: Kennst du einen Autisten, kennst du einen Autisten. Soll heißen: Nur weil man einen Autisten kennt und weiß wie dieser tickt, hat man noch lange keine Ahnung von Autisten.

Eigentlich bin ich nicht der Fan von Autobiographien junger Menschen. Den seien wir mal ehrlich: Die meisten entstehen nur weil die Leute berühmt sind und den Verlagen nichts besseres mehr einfällt. Strong Female Character hat mich dank der humorvollen Leseprobe neugierig gemacht. Ich wurde nicht enttäuscht, das Buch ist mal humorvoll, mal traurig und bietet einen neuen Blick auf die Welt. Es ist faszinierend zu sehen, wie anders Fern Brady aufgrund ihres Autismus die Welt wahrnimmt. Wie kühl und distanziert sie über ihre Kindheit und ihre Zeit als Stripperin schreibt. Aber für sie sind die Dinge nun mal so.

Leider gibt es sehr viel dysfunktionale Dinge in Ferns Leben, ihre irische Kindheit, in der Gewalt was ganz normales ist, ihre Cousins die Drogen nehmen als wären es M&Ms, eine Beziehung die geprägt ist von Gewalt und Machtspielchen. Das hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Das Buch ist wie sagt man so schön schonungslos ehrlich und viele Leute bekommen ihr Fett weg.
Natürlich auch die von Oberflächlichkeiten geprägte Show-Branche. Vor allem diese Teile sind herrlich komisch.

Das Buch ist interessant und liest sich gut. Aber nochmal würde ich es nicht lesen, dazu hat es einfach zu weh getan. Das Cover ist okay, allerdings ist das englische original-Cover viel, viel besser. Schade dass es nicht für die deutsche Version übernommen wurde.