Leider immer noch oft Realität

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savashanim Avatar

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Ich arbeite mit jungen Menschen im Autismus-Spektrum und bin von daher sehr interessiert an dieser Thematik. Ich habe auch schon einige Bücher zum Thema gelesen und vor allem die autobiographischen sind es, die mir für meinen Arbeitsalltag am meisten gebracht haben.
Es ist anfangs nicht leicht, sich in autistische Menschen hineinzuversetzen und zu verstehen, wie sie die Welt wahrnehmen. Dafür ist der persönliche Austausch und auch die entsprechenden Lebensgeschichten extrem hilfreich aber auch sehr interessant.
Leider ist es immer noch so, dass Autismus zwar mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt, vor allem aber Mädchen und Frauen häufig falsch oder verspätet diagnostiziert werden, zum Teil mit massiven Spätfolgen durch falsche Therapien oder Medikamente.
Fern Brady, eine schottische Comedienne, berichtet hier genau darüber, die fehlende Diagnose, das ständige Gefühl, irgendwas nicht mitzubekommen und das Unverständnis der Menschen in ihrem Umfeld. Das tut sie mit dem vielen autistischen Menschen eigenen Humor, aber auch sehr schonungslos.
Ich habe das Buch weggesuchtet, viel gelacht, war oft - wieder einmal - schockiert und hätte gerne noch lange weiter gelesen.
Für Menschen, die sich für das Thema interessieren, für Fachleute, für junge Frauen, die vielleicht einen Verdacht haben oder einfach für Fans der fantastischen Fern Brady, von mir eine klare Leseempfehlung.