Spannender Einblick

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nitko Avatar

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Dieses Buch hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Fern Brady beschreibt in dieser autobiografischen Erzählung, wie es ist, als Frau mit lange nicht diagnostiziertem Autismus zu leben. Die Geschichten scheinen teilweise wahllos aneinandergereiht, erzeugen einen Eindruck vom Chaos, das in Bradys Leben herrscht. Zwischen Meltdowns, Masking und Selbstmedikation versucht Brady, ein ganz "normales" Leben zu führen, nicht aufzufallen und scheitert ständig.
Ich persönlich fand das Buch sehr gelungen, es gibt einen realistischen Eindruck davon, was es bedeutet Autistin zu sein. Es ist nichts beschönt. Fern Brady erzählt von Sexgeschichten, gewaltvollen Auseinandersetzungen, ihren Meltdowns, bei denen sie ihre Wohnung zerlegt. Und wie sie dennoch versucht, nach Außen sich nichts anmerken zu lassen, wie sie immer wieder an ihre Grenzen gerät, da sie die Welt der allistischen Menschen, nicht ganz versteht. Teilweise gab es Geschichten, die für mich nicht ganz nachvollziehbar waren. So beschreibt sie, dass sie als Autistin häufig unangenehm ehrlich ist, da sie mit sozialen Normen nichts anfangen kann. Dennoch gibt es Szenen, in denen sie aus Situationen, in denen sie sich unwohl fühlt, nicht raus kann, da sie ihr Gegenüber nicht verletzen möchte. Aber auch Widersprüche gehören dazu und man kann nicht Verallgemeinern. Ich würde das Buch empfehlen, um einen Einblick in die Welt des Autismus zu bekommen sowie einer Betroffenen eine Stimme zu geben für mehr Verständnis und mehr Aufklärung.